Frühstücken & Chillen in Wien (No.1)

Frühstücken

Der Frühling mit seiner blühenden Pracht ist mitunter die beliebteste Jahreszeit für ein Frühstück mit Familie und / oder Freunden außer Haus! Während ich mir selbst unter der Woche aus beruflichen Gründen kaum Zeit nehme für diese sonst von mir so geliebte Mahlzeit, genieße ich sie am Wochenende daher umso mehr! Deshalb habe ich die letzten beiden Wochen mein Konzept mal umgedreht und morgens zeitig für mich neue Frühstückslocations getestet ehe ich in den Berufsalltag gestartet bin. Ich muß gestehen, ich habe diese kleine Auszeit vom Alltag sehr genossen! Egal ob ihr Lust hättet auf Frühstücken im Hotel, am Markt, im Museum, im Gastgarten, im Vintage Laden oder im analogen Ambiente, es ist für euch alle was dabei. Anbei nehme ich euch mit auf eine morgendliche Entdeckungsreise zu meinen Top 5 Insidertipps für ein köstliches Frühstück in Wien, denn ich war kritisch: nicht alle Locations haben es auf meine Hitliste geschafft.

Pöhl & Mayr am Kutschkermarkt – Frühstücken am Markt

Die Italiener lieben es, wir mögen es auch! Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen sollten wir dem chicen ersten Bezirk den Rücken kehren und auf einem der kleinen, feinen Wiener Märkte flanieren. Dabei denke ich nicht an den so bekannten Naschmarkt (der ist mir persönlich leider viel zu touristisch!), sondern an einen der lokalen Grätzlmärkte mit wenig Marktständen und eher privater, heimeliger Atmosphäre. Mein diesbezüglicher Insidertipp führt euch auf den Kutschkermarkt im 18. Bezirk, wo im vergangenen Sommer der beliebte Käsestand von Pöhl & Mayr im stylischen, neuen Design entstand. Bekannt für eine große Auswahl an regionalen (teils auch internationalen Produkten) ist er weit mehr als nur ein Käsestand. Hier könnt ihr für besondere Anlässe (wie euren Sonntagsbrunch im Kreise der Familie und Freunden) wahre Delikatessen und vor allem wirklich köstliches Brot shoppen! Der wahre Geheimtipp ist allerdings der gemütliche (derzeit noch mit warmen Decken) ausgestattete Schanigarten mit Market Flair zum Frühstücken. Übrigens für Langschläfer bis 14.30 Uhr!

Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn wurde die Frühstückskarte mit neuen Kreationen bestückt, welche uns – zumindest kulinarisch – allesamt in beeindruckende europäische Städte entführen sollen. So gibt es neben der heimischen Frühstücksvariation Wien – Kutschkermarkt (Kornweckerl und Wiener Handsemmel mit diversen Schinken- und Käsesorten inklusive einem pochierten Ei) auch die Variante Paris – Marché Bastille (Kipferl nach Wahl – unter anderem mit dem berühmten Pariser Croissant mit zwei Sorten von Stauds Fruchtaufstrichen). Oder aber die Kreation Stockholm – Saluhallen (Wildlachs mit Orangensenfgervais, Trüffelbrie sowie dem beliebten Madame Crousto von Georg Öfferl).

Meine persönlichen Gourmet-Empfehlungen sind jedoch für alle Sportler das Ibiza-Frühstück Mercado San José, einem mit Schafricotta und frischen Früchten der Saison belegten Dinkelbrot mit Mango Lassi und Müsli sowie für alle Schlemmer unter euch das Barcelona-Frühstück Mercado Boqueria. Eine wahrlich coole Eigenkreation! Ein eigens nur für diese Variation von der Bäckerei Kasses gebackenes schwarzes Toastbrot wird mit Humus und Tomatentartar sowie reichlich Ruccola, Kresse, pochiertem Ei und Speck serviert. Oder aber auch vegan ohne Ei und Speck, dafür mit gesundem Marktgemüse! Besonders an Samstagen ein herrlicher Start ins freie Wochenende!

Frühstückszeiten: Di bis Sa 8 Uhr bis 14.30 Uhr

Pöhl & Mayr Käsestand, Kutschkergasse 31, 1180 Wien

Café Burggasse 24 – Frühstücken im Vintage Store

Euer Tagesplan ist voller Businesstermine und es gilt vormittags eine kleine zeitliche Lücke zu überbrücken? Dann nichts wie hin in die bekannte Burggasse 24, einem der angesagtesten Vintage Läden der Stadt mit teils wirklich coolen Designerklamotten in vielen bunten Farben und guten Preisen und vor allem einem super gemütlichen Café. Im Winter sorgen gleich zwei Kamine für die wohlige Gemütlichkeit, im Frühling und Sommer besticht der vom Wind geschützte Gastgarten am Ulrichsplatz. Man fühlt sich eigentlich wie im eigenen Wohnzimmer. Viele Studenten aus der Umgebung sind hier mit ihren Laptops oder lernen, somit fällt es nicht auf, wenn auch ihr einige Zeit vor euch hin arbeitet. Die Atmosphäre ist wirklich inspirierend und mal eine perfekte Alternative zum sonstigen (Home) Office.

Die Frühstückskarte ist klein, aber fein und bietet für jeden Geschmack etwas: sei es das interessant klingende Kraftwerk (Süßkartoffel mit Joghurt, gerösteten Nüssen, Honig und Chiliflocken) oder das klassische Frühstück Neubau (Bio-Roggenbrot oder Semmel mit weichem Ei, Schinken, Käse und Marmelade). Sei es die „gesunden“ Frühstücksvarianten Müsli (Joghurt mit frischen Früchten, Getreideflocken und Ahornsirup) oder Guten Tag (Obstsalat je nach Saison mit gerösteten Nüssen, Beeren, Marillensaft und ebenfalls Ahornsirup). Es gäbe aber auch die Kreation Süden (Bio-Roggenbrot oder Semmel mit Avocado, toskanischem Ofengemüse, Humus-Salsa und Bohnen) oder den Klassiker Kaffeehaus (mit zwei Bio-Eiern im Glas). Je nachdem, worauf ihr gerade Lust haben solltet! Als Belohnung für die Arbeit könnt ihr noch im Vintage Laden nach Schnäppchen stöbern oder die nahe gelegene Sellerie besuchen, eine ganz exquisite Papeterie. Besonders, wenn ihr auf der Suche nach Geschenken seid!

Frühstückszeiten: Mo bis So 10 Uhr bis 14.00 Uhr

Café Burggasse 24, Burggasse 24 (Ecke Ulrichsplatz), 1070 Wien

Café Supersense – Frühstücken im analogen Rahmen

Ihr habt Lust auf „digital detox“ und derzeit keinen Bock auf diese digitale Welt? Ihr werdet es nicht glauben, aber in Wien gibt es den analogsten Store von ganz Österreich und leider kennen ihn nach wie vor nur wenige. Die Rede ist vom Supersense im zweiten Bezirk gleich ums Eck vom Prater. Als Art Concept Store inklusive Bar und Café konzipiert könnt ihr dort eintauchen in die alte analoge Welt. Zudem in wahrlich imperialem Flair mit alten Lustern und Goldstuckdecke. Neben vielen analogen Geschenkideen und Mitbringseln werden regelmäßig Polaroidfoto-Workshops oder Letterpress Druckevents angeboten. Abends stehen sehr oft Sound Recording Sessions ausschließlich mit analogen Instrumenten ohne digitaler Unterstützung auf dem Programm. Die parallel aufgenommenen Vinyltonträger sind anschließend als Erinnerungsstücke käuflich erwerblich. 

Das integrierte kleine Café mit Bar ist daher der optimale Rahmen für eine kurze digitale Auszeit und ideal, den Tag mit einem Frühstück zu starten. Ab 12 Uhr wechselt die Karte vom Frühstück zum Lunch. Abends könntet ihr sogar diese Location für Private Dining Events unter Freunden mieten. Die Frühstückskarte selbst ist – passend zum analogen Concept Store – eher klassisch ausgerichtet. So gibt es ein Frühstück Klein (weiches Ei mit Schnittlauchbrot) wie Groß (Beinschinken, Käse, weiches Ei mit hausgemachter Marmelade, Brot und Handsemmel) sowie ein Omelette mit Alpbacher Bergkäse, Radieschen, Kürbiskernöl und knusprigem Hausbrot. 

Als Vegetarierin liebe ich hingegen das Vegetarische mit Käse, köstlichem Kräutertopfen, weichem Ei, Brot und Semmel oder einfach nur Cappuccino mit Kipferl Frühstück (inklusive hausgemachter Marmelade). Das ist euch nicht gesund genug? Dann probiert mal das Supersense Porridge (mit Himbeeren, Honig und Nüssen) oder das Supervegane Granola Breakfast. Schmeckt dank Kokosjoghurt, Banane und Mango herrlich erfrischend! Solltet ihr besonders großen Hunger haben, so können auch diverse Extras gesondert dazu bestellt werden. Mein Tipp (vor allem am Samstag) vorab zu reservieren! Das Café ist als analoger Rückzugsort tatsächlich sehr beliebt und hat auch einen kleinen Gastgarten!

Frühstückszeiten: Di bis Fr 9.30 Uhr bis 12.00 Uhr, Sa ab 10 Uhr open end

Supersense Store, Praterstraße 70, 1020 Wien

Hildebrandt Café – Frühstücken im Museum

Die wahrscheinlich derzeit angesagteste Frühstückslocation von ganz Wien – aber absolut einen Besuch wert – ist das kleine Hildebrandt im Erdgeschoss des Volkskundemuseums im achten Bezirk. Für mich zur Zeit das beste Café der Stadt! Rechtzeitig zu Beginn der Osterferien eröffnet auch der eigens neu gestaltete Gastgarten im Innenhof des Palais Schönborn, welcher abends zum Chillen von der bekannten Bar „Die Parfümerie“ bespielt werden soll. Auch an einer eigenen Kooperation zu einem speziellen Hildebrandt Eiskonzept wird derzeit noch gefeilscht.

Seinen Namen verdankt das süße Café im „cosy vintage look“ übrigens dem Architekten des Palais, Johann Lucas von Hildebrandt, welcher dank eines Gemäldes an der Wand täglich über das rege Geschehen wacht. Neben der Kulinarik begeistert vor allem die Besucher/Innen das witzige Interior Design, einem Mix aus dunkelgrünen Wandanstrichen und teils unverputzten Wänden sowie einem Kontrast aus Kronleuchtern, Orientteppichen und alten Schulbänken aus dem Lycée. Liebevoll dekorierte Grünpflanzen in goldenen Übertöpfen nebst frischen Blümchen auf den Tischen sorgen stets für ein ganz besonderes Flair!

Bei den angebotenen und durchwegs bio angehauchten Frühstücksvariationen ist für jeden Geschmack etwas dabei und auch hier findet ihr wieder das derzeit in Wien so beliebte Öfferl Brot. Als kleiner Auszug aus der Karte sei zu erwähnen die Variante Elvis lebt (ein mit Erdnussbutter bestrichenes Madame Crousto mit Banane und Haselnüssen) oder alternativ das I love Avo (ein Madame Crousto mit smashed Avocado, Ruccola, Paradeisern und Amaranth Pops). Für Frühaufsteher unter euch gäbe es das Early Bird Sandwich (mit Schinken, Käse, Avocado und Ei) und für alle Royal-Fans das Frühstück Royal (mit Lachs, scrambled eggs, Sauce Hollandaise und Schnittlauch).

Ich könnte die Frühstückskarte noch ewig weiterführen, erwähnenswert wäre vielleicht noch The Italian (denn der nächste Urlaub in bella Italia kommt bestimmt). Letzteres ist garniert mit Paradeisern, Parmiggiano, Rucola und Basilikum. Dazu gibt es nicht nur ein reichliches Café-Angebot, sondern auch homemade Limos und Tees. Nachdem dieses Lokal derzeit so irrsinnig auf den sozialen Medien hypt, empfehle ich euch unbedingt eine Reservierung! Aber ihr werdet den Besuch nicht bereuen! Als süßes i-Tüpfelchen gibt’s ganz neu jetzt auch die Hilde Bites von der S’kitchen aus Wien mit Peanut Butter Flavour, vegan und glutenfrei.

Frühstückszeiten: Di bis Fr 10 Uhr bis 11.30 Uhr, Sa/So bis 16.30 Uhr

Hildebrandt CaféLaudongasse 15-19, 1080 Wien

NEU: Max Brown 7th District – Frühstücken im Hotel

Sollte das Wetter einmal nicht berauschend sein und ihr Lust auf den „most fashionable district“ Wiens – mit all‘ seinen kleinen Läden, Galerien und Cafés – haben, dann empfehle ich euch ein Frühstück im neu eröffneten Max Brown Hotel. Einem jungen, trendigen Hotel aus Amsterdam mit witzigem Interior, wirklich cooler, sehr großzügiger Bar mit Restaurantbereich in einem, wo morgens auch Nicht-Hotelgäste vom Buffet mitnaschen können. Dies derzeit pauschal zu einzigartigen 14.30,– Euro! Nachdem ich Hotelflair liebe, war ich neugierig und habe das Frühstück bereits persönlich getestet. Allerdings muß ich fairerweise sagen, dass sich das Hotel im Moment noch in der „soft opening“ Phase befindet und der Restaurantbetrieb erst mit 15. Mai offiziell aufgenommen wird.

Somit gibt es derzeit nur kaltes Continental Breakfast, warme Eiergerichte sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Dennoch gefiel mir die Atmosphäre, das wirklich sehr bemühte junge Servicepersonal sowie die Auswahl an regionalen Produkten- und Brotsorten. Mit 15. April soll auch die Bar offiziell ihren Betrieb aufnehmen mit der Chance, nach dem Shoppen im trendigen 7. Bezirk zu einem Insidertipp zu avancieren. Das Restaurant wird vorwiegend israelisch angehauchte Kulinarik ganz nach dem Konzept des erfolgreichen Miznon Restaurants im 1. Bezirk bieten. Ein Tipp, den es zu beobachten gilt! Ich komme sicher wieder, alleine schon wegen dem witzigen Interior Konzept und dem stylishen Eingangsbereich. Nur das Sofa (ich tippe auf Roche Bobois) ist schon ein instagrammables Foto wert und ein Cappuccino an der Bar geht immer!

Frühstückszeiten: täglich 7 Uhr bis 11.00 Uhr

Hotel Max Brown 7th District, Schottenfeldgasse 74, 1070 Wien

Ihr sucht noch weitere Frühstückstipps für Wien? Ich schätze unter „Bonjour Vienne! Französisch Frühstücken in Wien“ respektive „Frühstückstipps in lauschigen Wiener Parks“ könntet ihr fündig werden! 

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