Bonjour Vienne! Französisch Frühstücken in Wien

Frühstücken in Wien

Aktualisiert per Dezember 2018

Wer die Stadt Wien liebt, hegt sehr oft auch ein heimliches Faible für die Stadt Paris. Verbindet die beiden Städte nicht nur die Geschichte zwischen unseren ehemaligen Kaiserhäusern sowie das Imperiale in der Architektur, sondern auch die Frage, wer als erste das berühmte Croissant erfunden hätte. Meine eigene Schwärmerei für Paris, welche von einer sehr lieben Freundin von mir geteilt wird, brachte uns vor einiger Zeit auf die Idee, gemeinsam einen ganzen Tag damit zu verbringen, neue französische Lokale zum Frühstücken in Wien zu testen. Denn wir hatten Lust, neben unserem beliebten Café Le Bol einmal ein paar neuere Cafés zu entdecken oder Klassiker wieder zu besuchen. Als im Juli feststand, dass die französische Equipe im Finale der Fußball-WM steht, haben wir unseren Plan kurzerhand umgesetzt und uns privat durch sämtliche Cafés, Boulangéries und Pâtisseries gekostet und folgende Liste an Geheimtipps für euch erstellt. 

Unsere „journée française“ begann mit Café au Lait und ofenfrischen Croissants im Gastgarten des Parémi, gefolgt mit den besten Crêpes der Stadt im Café der Provinz sowie einem nicht übertreffbaren Eiskaffee im Crème de la Crème. Begleitet wurden Doris und ich von einem langjährigen Freund und Fotografen namens Stefan, sodass ich dieses Mal nicht selber fotografieren mußte, sondern mich ganz auf die französischen Süßigkeiten konzentrieren durfte! Folgende Cafés hätten wir für euch zum Frühstücken in Wien entdeckt…… Bon petit-déjeuner!

1.) NEU: Le Bol Blanc, 1010 Wien

Wohl derzeit der jüngste aller Geheimtipps für französischen Flair in Wien! Denn das beliebteste französische Bistro der Stadt hat mit dem Le Bol Blanc eine zweite Dependance erhalten. Wie der Name schon verrät überwiegt dieses Mal im Interior Design die Farbe Weiß, die den Räumlichkeiten vielleicht nicht ganz so den „kuscheligen“ Charakter des eigentlichen Le Bol verleiht, aber irrsinnig hell, freundlich und clean wirkt. Das charmante Personal verriet mir zudem, dass noch Deko folgen solle, um dem Bistro etwas mehr Gemütlichkeit zu verleihen, mir selbst hat es aber auch so schon sehr gut gefallen! Es erinnert sehr stark an die Provence respektive an den Hygge-Hype der letzten Jahre. Zu letzterem passend steht auch hier im Zentrum wieder ein großer, kommunikativer Tisch, der förmlich untereinander bekannte und unbekannte Gäste dazu einlädt, sich am selben Tisch einfach zum Essen zusammenzusetzen. 

Gleich geblieben ist zum Start des neuen Le Bol auch die Speisekarte. Diese soll aber mit der Zeit auf eine saisonale Karte umgestellt werden. Auch sonst wird sich am bisher so erfolgreichen Konzept wenig ändern. Das Schöne am neuen Le Bol Blanc ist die Tatsache, dass ihr hier mitten in der Innenstadt – nicht weit von den Shoppingmeilen und dem Goldenen Quartier entfernt – angenehme Ruhe vom Großstadttrubel in einer typischen Alt-Wiener Gasse findet. Den Café au Lait trinkt man hier schon zum petit-déjeuner wie die Franzosen leger in der großen Schale. Zum Frühstück selbst könnt ihr wählen zwischen den Klassikern wie Croissant oder Pain au Chocolat, einigen Variationen – darunter das Petit-Déjeuner Le Bol – herrlichen Fruchtsalaten oder süßen belgischen Waffeln. Solltet ihr einmal für ein Frühstück zu spät dran sein, dann empfiehlt sich das Bistro auch als Lunch Location mit französischen Schmankerln und herrlichen Salaten.

Le Bol Blanc, Naglergasse, 1010 Wien

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2.) Parémi, 1010 Wien

Die in Wien noch relativ junge Boulangérie & Pâtisserie Parémi in der für eine Bäckerei perfekt passenden Adresse, der Bäckerstraße im 1. Bezirk, wäre unsere persönliche Empfehlung für alle Liebhaber von frisch gebackenem, knusprigen Brot und Sauerteig-Baguette. Ideal – dank des kleinen und ruhig gelegenen Gastgartens – zum Frühstücken mitten in der Wiener Innenstadt. Sei es für Berufstätige als genüßlichen Start in ihren Geschäftsalltag, sei es für Fashionistas zu Beginn eines ausgiebigen Shopping Days durch die Modeboutiquen Wiens. Besonders köstlich sind übrigens das hausgemachte Brioche sowie die gefüllten oder ungefüllten Croissants.

Das Geheimrezept: die französische Originalbutter wie mir die beiden Gründer und Namensgeber des Parémi, Patricia und Rémi, verraten haben. Unwiderstehlich aber auch der herrliche Obstsalat und die unzähligen Mehlspeisen! Gebacken wird täglich frisch nach bestehenden französischen Rezepten, teils mit regionalen Produkten. Durch einen kurzen Blick in die offen einsehbare Backstube könnt ihr euch persönlich von der im Parémi gelebten Leidenschaft für die Backkunst sowie ihrer Liebe zum Handwerk überzeugen!

Parémi, Bäckerstraße 10, 1010 Wien (Achtung! Sonntag und Montag ist Ruhetag!!)

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3.) La Mercerie, 1090 Wien

Wenn ihr das Servitenviertel dem chicen ersten Wiener Bezirk vorzieht und Studentenatmosphäre liebt, dann empfehlen wir euch ein Frühstück oder einen Brunch im Bistro La Mercerie in der Berggasse. Das Besondere an diesem Lokal: die einzigartige Atmosphäre einer ehemaligen Pharmacie, wo heute die alten Apothekerschränke dem Ambiente und die vielen, kleinen Laden mit Aufschriften wie Knopfseifen, Luller oder Maximalthermometer eher der Belustigung der Gäste dienen und an die alten Zeiten erinnern. Besonders faszinierend ist übrigens der wunderschöne alte Fliesenboden! Das Schräge an diesem Bistro: es ist weder via Website, Facebook, e-Mail oder Telefon erreichbar. Die einzigen Facebook-Einträge stammen eher von Gästen.

Es empfiehlt sich daher bei Schönwetter ein Spontanbesuch, denn es läßt sich nicht nur drinnen extrem gemütlich sitzen, sondern auch draußen vor dem Lokal, was Pariser Flair schon sehr nahe kommt! Auch hier quillt die Vitrine förmlich über an Croissants, Pain au Chocolat oder aux Raisins sowie an ganz viel Brot und Baquettes. Wir fanden dieses Lokal extrem französisch und authentisch! Ideal aber auch für ein Déjeuner zu Mittag, denn die Nachspeisen – welche täglich aus Paris kommen – wie Makronen, Éclairs und Tartes – sind ebenfalls eine kleine Sünde wert!

La Mercerie, Berggasse 25, 1090 Wien

4.) Café Français Votivkirche, 1090 Wien

Ein alter Klassiker ist das bereits bekannte Café Français gleich in der Nähe der Hauptuniversität mit dem Charme inmitten zahlreicher Studenten frühstücken zu können. Aber auch mittags empfiehlt sich dieses Lokal sehr gut für einen Business Lunch, besonders im ruhigeren und chic eingerichteten ersten Stock mit sehr viel Samt und der schönen Farbe Fuchsiapink. Wir selbst würden das Café Français aber als Frühstückslokal empfehlen, denn hier ist die Auswahl wirklich riesig und sehr französisch! Wer die Wahl hat, hat die Qual zwischen: Le Cousin DamériqueVanessa ParadiesCatherine Den’OuefOmar Scharf isBel MondoAlain ProstMon Depar Dieu und noch einigen anderen. 

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Das Besondere nebst der wahrscheinlich allergrößten (!) Auswahl an Frühstücksvariationen ist der besondere Vintage Look & Feel des Cafés mit vielen alten und unterschiedlichen Stühlen, der besonderen Oberfläche der Tische und den „alten“ Lampen. All‘ diese geben dem Lokal einen ganz besonderen Flair! Natürlich aber auch das französische und wirklich super charmante Service! Wer trotz der Sitzmöglichkeiten, welche das Café Français im Freien bietet, lieber französisches Ambiente im Park genießen möchte, sollte einmal das relativ noch neue Café Stadtpark besuchen! Hier würden wir euch den Sonntagsbrunch ab 11 Uhr empfehlen, ihr solltet aber unbedingt vorab telefonisch reservieren!

Café Français, Währinger Straße 6-8, 1090 Wien

5.) Café Télégraph, 1090 Wien

In einer ehemaligen Post-Filiale befindet sich heute im 9. Bezirk (ums Eck der wunderschönen Votivkirche) das Café Télégraph. Ein knallgelber Briefkasten links vom Eingang sowie einige nette Details und Wanddekorationen im Inneren erinnern noch heute an die gute alte Post. Berühmt unter Gourmet-Insidern wurde das Café allerdings  durch die selbstgemachten Eclairs in mindestens sechs verschiedenen Sorten inklusive Pistazie sowie die hausgemachte Chocolat, welche es ab September – rechtzeitig zum Schul- und Unibeginn – wieder geben soll. Denn dank der nahen Lage zum Lycée sowie zur Hauptuniversität trifft man hier regelmäßig auf Studenten. 

Obwohl es im Café Télégraph auch sehr köstlichen Mittagsimbiss gäbe, wäre unsere Empfehlung dennoch das petit-déjeuner. Ein Highlight auf der sehr international angehauchten Frühstückskarte ist sicherlich „Avocado auf Roggenbrot“. Äußerst empfehlenswert ist auch die täglich frische und hausgemachte Limonade! Wenn ihr Glück habt, findet ihr noch ein Plätzchen im Gastgarten, ansonsten empfinde ich auch das Intérieur des Cafés mit den vielen Sitzgelegenheiten und der großzügigen Theke sehr gelungen! Manche Gäste kommen oft nur wegen eines schnellen Cafés an der Bar vorbei und verschwinden wieder mit einer Take-away-Box der herrlichen Eclairs. Sicherlich der absolute Geheimtipp dieses französischen Lokals!

Café Télégraph, Garnisongasse 7, 1090 Wien

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6.) Café der Provinz, 1080 Wien

Eigentlich bin ich ja keine Naschkatze, aber bei Vanilleeis, Topfen- oder Apfelstrudel (respektive Croissants am Morgen!) werde ich schon mal schwach. Aber nichts gegen die fantastischen Crêpes im Café der Provinz gleich bei der Piaristenkirche. Das vom Look her sehr witzige Lokal (ich würde es als shabby chic mit einem Touch von Vintage Feeling bezeichnen) strahlt etwas sehr Französisches und Gemütliches aus! Warme Farben, bunt zusammengewürfelte Tische, Stühle und Regale sowie im hinteren Bereich jede Menge Bücher und Selbstgemachtes zum Verkaufen wohin das Auge reicht. Das Herzstück eine große Theke, wo man zusehen kann, wie die leckeren süßen Crêpes respektive die pikanten Galettes entstehen.

Wir selbst konnten nicht widerstehen und haben uns zu dritt eine Portion Crêpes mit Ahornsirup und frischen Bananen zum Teilen bestellt. Im Endeffekt aß ich sie fast alleine auf 😉 Sollte die Sonne scheinen, dann unbedingt den Schanigarten mit Blick auf die wunderschöne Kirche nutzen! Aus unserer Sicht eignet sich das Café perfekt zum Frühstücken oder den Mittagstisch. Besonders die Crêpes sind eine Sünde wert! Der Beichtstuhl ist eh nicht weit….

Café der Provinz, Maria-Treu-Gasse 3, 1080 Wien

7.) Crème de la Crème, 1080 Wien

Wie schon der Name verrät befindet sich in der Vitrine der von Julia sehr familiär geführten Café Pâtisserie nur das Feinste an französischen Süßspeisen. Alle werden mit regionalen Produkten, aber inspiriert von französischen Rezepten, in Wien frisch hergestellt. Obwohl man im Crème de la Crème herrlich frühstücken oder einen kleinen, pikanten Snack zur Mittagszeit einnehmen kann, wäre dieses Café auch ein Insidertipp für den Nachmittag. Denn hier findet ihr den allerbesten Eiskaffee der Stadt! Nichts gegen gerührten Wiener Eiskaffee, aber jener vom Crème de la Crème wird nicht nur liebevoll im hohen Glas serviert, sondern zusätzlich mit zwei ganz speziellen, hausgemachten Keksen verfeinert. Das Publikum ist gemischt, die Atmosphäre auf ihre Art und Weise sehr französisch und fast schon romantisch angehaucht mit Sitzgelegenheiten auch vor dem Lokal. Alleine schon die Pastellfarbe Grün erinnerte mich an das berühmte Ladurée in Paris mit den viel gerühmten Macarons. Übrigens auch ein Geheimtipp solltet ihr zum Kaffee bei Freunden eingeladen sein und noch dringend Mehlspeisen als Mitbringsel benötigen! 

Crème de la Crème, Lange Gasse 76, 1080 Wien

Solltet ihr jetzt so richtig Lust auf französische Köstlichkeiten bekommen haben, so findet ihr unter „Bon Appetit! Französische Restaurants in Wien“ weitere persönliche Empfehlungen von uns zu Restaurants mit typisch französischer Küche! Denn wir haben es bei unserer Entdeckungstour „Französisch Frühstücken in Wien“ nicht nur bei Cafés und Croissants belassen 😉

Mein besonderer Dank gilt Stefan Baumann, welcher für die meisten Fotos verantwortlich ist (ein paar Schnappschüsse konnte ich dann doch nicht lassen!) sowie Doris für ihre super charmante Begleitung! Es hat mir riesigen Spaß gemacht, endlich einmal nicht alleine durch Wien zu spazieren und neue respektive alt bekannte Lokale und Cafés mit Freunden zu entdecken!

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3 Kommentare zu „Bonjour Vienne! Französisch Frühstücken in Wien

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