
Wart ihr jemals in der wunderschönen Südsteiermark? Es gibt für mich nur ein untrügliches Anzeichen dafür, dass mich eine Reise nachhaltig beeindruckt hat: wenn ich noch Tage danach am Morgen mit einzigartigen Bildern und Erinnerungen im Kopf anstelle meiner beruflichen To-Do-Liste aufwache. Genauso erging es mir nach meinem Kurzbesuch in der Südsteiermark! Selten war ich auf Reisen von einer Naturlandschaft so beeindruckt wie von der Südsteirischen Weinstraße entlang der slowenischen Grenze! Nicht umsonst wird sie auch gerne die steirische Toskana genannt und ich weiß nicht, welche der beiden die schönere ist. Inmitten dieser sanft welligen und harmonisch angelegten Weinhügellandschaft eingebettet liegt ein kleines Travel Hideaway names Vincent Hotel. Dabei meinte Carmen, die Gastgeberin, bei meinem Besuch es sei gar kein Hotel, eher ein Refugium, ein Ort der Stille und Ruhe mit absolut herrlichem Ausblick.
Ich wurde vor einigen Wochen von der Hotelmarketing Gruppe in Graz gefragt, ob ich nicht Lust hätte, über ein österreichisches Hideaway zu schreiben. Natürlich hatte ich Lust! Die Wahl fiel schließlich auf das Haus Vincent in der Südsteiermark, welches rechtzeitig vor dem Herbst kurzfristig noch ein Zimmer frei hatte. Also sagte ich spontan zu, setzte mich zwei Wochen später ins Auto und verließ meine Lieblingsstadt Wien. In Gedanken – so erinnere ich mich noch – sagte ich beim Verlassen der Stadtgrenze zu mir selbst „In zwei Tagen bin ich wieder zurück!“. Fast so als wäre ich wehmütig Wien zu verlassen!
Bis zu dem Moment, wo ich im Vincent Hotel mit meinem Welcome Drink, den Carmens Mann Bernd mir bei meiner Ankunft freundlicherweise noch vor dem Check-in in die Hand gedrückt hatte, auf die Lounge Terrasse trat und ich zum ersten Mal diesen atemberaubenden Ausblick sah. Mein erster spontaner Satz zu den beiden war „Ich sollte wohl doch öfters aus Wien rausfahren!“
Das Leben genießen entlang der Südsteirischen Weinstraße
„Was treibt aber nun wirklich Gäste in die Südsteiermark?“ wollte ich von Carmen wissen. Einerseits die gebotene Kulinarik. Sei es dank der zahlreichen Weinverkostungen und ab Hof Verkäufe bei den vielen namhaften Winzern, sei es dank der urigen Buschenschänken oder Haubenlokale in der Gegend. Andererseits die einzigartige Naturlandschaft. Sie wirke beruhigend auf das Gemüt und sei wie Balsam für die Seele. Man kann gar nicht anders als bei einem guten Gläschen Wein zu entspannen, verträumt in die Landschaft zu blicken, den Ausblick zu genießen oder die Natur aktiv zu erkunden.
Aber auch das gelingt auf genussvolle Art und Weise, denn mittlerweile gibt es bei vielen Gastgebern und Winzern die Möglichkeit, E-Bikes auszuborgen und auf Genussradeltour zu gehen. Spätestens beim ersten wirklich steilen Anstieg über die Weinhügeln ist man froh und dankbar, sich nicht fürs normale Mountainbike entschieden zu haben! Carmens Erzählung klang so verlockend, dass ich sie bat, mir ein Bike zu borgen, Tipps zu Radrouten sowie Einkehrmöglichkeiten in Buschenschänken zu geben und schon warf ich mich in mein Radel-Outfit und los ging die Fahrt. Das schöne Haus Vincent meiner Gastgeber könnte ich schließlich noch später näher inspizieren.
Genussradeln durch die Hügellandschaft
Bernd hat zwar zahlreiche Tipps zu Radrouten und Buschenschänken parat, welche auf dem Weg liegen, aber bei gutem Orientierungssinn kann man auch einfach nur durch die Gegend „weinradeln“ wie die Steirer das liebevoll nennen. Eine aus meiner Sicht herrliche Alternative zum sonst eher üblichen Weinwandern oder Spazierengehen. Ich selbst nahm am ersten Nachmittag – neugierig auf diese wunderschöne, saftig grüne Landschaft wie ich war – gleich die große Route in Angriff. Vom Hotel Vincent über Leutschach vorbei an zahlreichen Weingärten, Hopfenfeldern, Streuobstwiesen sowie hie und da kleinen Häuschen und Winzerhöfen bis hinunter ins Tal nach Gamlitz.
Nach einer Tasse Cappuccino – wie könnte es anders bei mir sein – ging es zurück bergauf über Ratsch und den Nussberg zu meinem kleinen Refugium. Es war mittlerweile besonders im Schatten der Waldabschnitte schon etwas frisch geworden, daher war ich spätestens jetzt dankbar über das E-Bike, über das ich anfangs aus der Großstadt kommend noch etwas geschmunzelt hatte. Als ich nach dem letzten Anstieg endlich wieder in Sichtweite des Hotels Vincent war, entdeckte ich noch ein so süßes Winzerverkostungshäuschen des Weingutes Bullmann, sodass ich spontan abschwang und mir ein Gläschen mit Traumausblick auf die Weinhügeln gönnte ehe es endlich heimwärts ging.
Am zweiten Tag wählte ich die entgegengesetzte Richtung für meine Radelroute und fuhr die Steirische Weinstraße vom Haus Vincent entlang der slowenischen Grenze über das Weingut Tement, dem ich einen kurzen Besuch abstattete, bis nach Ehrenhausen. Einem wirklich netten kleinen Örtchen. Schaute kurz in der Vinothek Erzherzog Johann vorbei, gönnte mir abermals einen guten Cappuccino (dieses Mal auf der Sonnenterrasse des Loisium Wine & Spa Resorts) und suchte mir kurzentschlossen in der Glasfabrik Cristallo in Gamlitz neue und ganz besondere Weingläser aus. Ihr seht, es gibt einiges zu entdecken auf so einer Genussradeltour durch die schöne Südsteiermark!
Zurück ging es dann abermals bergauf über Ratsch und beim Weingut Bullmann vorbei. Endstation war dann der Buschenschank Pretter gleich neben dem Hotel Vincent, um mich selbst mit herrlichem Käse und Wein aus der Region zu belohnen, ehe ich mich an den Pool zum Lesen „verzupfte“.
Entspannen am Pool „mit Ausblick“
Wer nach dem Genussradeln noch immer nicht müde ist, kann im Swimmingpool noch einige Längen schwimmen. Spätestens dann aber ist Zeit zu entspannen, ein gutes Buch zu lesen und die Seele baumeln zu lassen. Dies gelingt am besten in der Hängematte! Zudem ist der Pool den ganzen Tag über in der Sonne, herrlich um neue Energie und Lebensfreude zu tanken. Mein persönlicher Tipp wäre erste Runden schon früh morgens zu ziehen ehe die Frühstücksgäste kommen, das erfrischt enorm für den neuen Tag. Über den Sommer hält die Frühstücksloggia gleich nebenan zudem kleine Snacks, erfrischende Getränke, Wasser, Kaffee und Kuchen für die Badegäste bereit.
Im Herbst, wenn es nachmittags schon kühler wird, empfiehlt sich hingegen ein Saunaaufguss in der Weingartensauna sowie Entspannen im super gemütlichen Ruheraum. Auch dort sieht man überall Carmens Händchen für die schönen Dinge und Details im Leben. Egal aber, ob man den Nachmittag am Pool oder in der Sauna verbringt: das Einzigartige an beidem ist die Prachtaussicht auf die Weingärten und Hügeln bis nach Slowenien rüber. Einfach nur schön!
Chillen auf der Clemens Lounge Terrasse
Auch vormittags (nicht nur beim Check-in) sowie abends muß man als Gast des Hauses in keinster Weise auf diesen Traumausblick verzichten. Sobald alle langsam vom Abendessen wiederkommen – sei es von einem der benachbarten Buschenschänken, sei es von einem nahe gelegenen Haubenrestaurant – füllt sich gleichsam die Terrasse. Während untertags die Schönheit der Weingärten in der Südsteiermark bewundert wird, genießt man abends die Trauben in flüssiger Form. Bernd hat ein großes Sortiment an regionalen Weinen und berät gerne bei der Verkostung. Auch wenn offiziell eigentlich ab 19.30 Uhr die Rezeption schließt und Carmen und Bernd ihren wohl verdienten Feierabend hätten, bleiben sie oft noch länger bei den Gästen wie bei langjährigen Freunden sitzen und genießen mit ihnen die lauen Abende draußen oder im Herbst die angehenden kühlen Nächte beim offenen Kamin drinnen.
Mich hat Bernd hingegen abends, wenn ich mich mit meinem Laptop auf die Terrasse zurückgezogen habe, gerne mit einem perfekten Cappuccino verwöhnt, ist er doch nicht nur Wein- und Genussexperte, sondern auch Barista und Kaffeespezialist. Die schönsten Momente waren allerdings für mich die Minuten des Sonnenuntergangs. Ein wahres Naturspektakel, welches ich in Wien nur selten erlebe. Carmen erzählte mir, der längste Check-in hätte einst bis halb zwei Uhr früh gedauert, so sehr waren die Gäste von der Clemens Lounge beeindruckt.
Träumen in der Gartensuite oder im Sternenhimmel
Carmens Gespür für Gastlichkeit, Fürsorge und Interior Design zieht sich übrigens auch durch alle Zimmer, Suiten und das Apartment durch, welche ebenfalls allesamt sehr geschmackvoll und hochwertig eingerichtet sind, sodass man sich als Gast gerne dorthin zurückzieht. Wer sich glücklich schätzen darf, erhascht eine eigene Terrasse oder einen Minigarten und hat auch von dortaus einen traumhaften Panoramablick in die Weite der südsteirischen Weinhügeln. Ich selbst hatte zwar kein Zimmer Richtung Süden und somit weder Balkon, Terrasse oder Garten, dafür – so wie es der Name schon verriet – einen Direktblick zum Nussberg, den ich von meiner Radeltour her schon kannte. Morgens weckte mich dafür der Sonnenaufgang mit seinen ersten Sonnenstrahlen und ermutigte mich für eine Runde Joggen in den Weinbergen während alle anderen noch schliefen.
Sich kulinarisch verwöhnen lassen
Das wahre Highlight kommt „zum Schluss“ 😉 Nachdem ich am ersten Morgen nach meiner Ankunft im Hotel Vincent dachte, nun wirklich alles entdeckt zu haben (vom Naturschauspiel der Landschaft über die Kulinarik bei den Winzern und Buschenschänken bis hin zum Pool sowie der großen Gastfreundschaft der beiden), kam für mich die größte Überraschung meines Aufenthaltes erst beim Frühstück! Ein so liebevoll gedecktes und mit Blümchen dekoriertes Buffet mit frischem Brot des Bäckers aus Ehrenhausen sowie kunstvoll auf Silberetageren angerichtete Frühstücksteller hatte ich noch selten gesehen. Und schon gar nicht bei dieser Aussicht! Die Meierei im Stadtpark des berühmten Steirerecks könnte es nicht besser! Auch das Brot war für mich noch genussvoller als das berühmte Joseph Brot aus Wien.
Um bestens gestärkt für meine neuerliche Radtour zu sein, gönnte ich mir obendrein Eierspeise mit Kürbiskernöl (wie könnt’s auch anders sein in der Steiermark!) sowie frische Joghurt mit Müsli und Früchten. Normalerweise esse ich ja eigentlich nicht so gesund…. die zweite Tasse Cappuccino genoss ich schließlich auf der Liege am Pool verträumt die Landschaft bewundernd ehe ich mich aufraffte und mein E-Bike zum Radeln holte. Als die letzten Langschläfer zum Frühstück erschienen, war ich längst schon wieder sportlich unterwegs.
8 Gründe für einen Aufenthalt im Vincent
- einmalige Lage eingebettet in die Wein- und Hügellandschaft der Südsteiermark zwischen Weingärten und Apfelplantagen mit Traumausblick auf die Natur
- ein Travel Hideaway für Genießer, Wein- und Kulinarikfans mit großer Gastfreundlichkeit und Herz
- ein Refugium für Naturfreunde und Aktive im „Slow-down-Modus“ mit äußerst gemütlichen und liebevoll eingerichteten Zimmern & Suiten meist mit Balkon oder Minigarten
- zentraler Ausgangspunkt zum Weinradeln, Genusswandern oder Spazieren entlang der Steirischen Weinstraße (mit E-Bikes im Verleih)
- ein perfekter Ort zum Malen
- ein idealer Momentgenuss für die Seele, um sich wohl zu fühlen, mit der Natur und seinen Gedanken eins zu werden und die Zeit um sich herum zu vergessen
- ein Rückzugsort zum Entschleunigen in privater Atmosphäre wie unter Freunden und Bekannten mit verbindenden Elementen wie Innenhof, Lounge Terrasse, Pool, Sauna und Frühstücksraum
- ein Geheimtipp für ein gesundes, regionales Gourmet-Frühstück auf Topniveau mit einmaligem Panoramablick
Kurzum: ein wahrer Insidertipp in der Südsteiermark „für ein Leben mit den vier Jahreszeiten inmitten der Natur“ wie Carmen es gerne nennt.
Vincent Hotel, Sulztal an der Weinstraße 13, 8462 Gamlitz
Dieser Reisebericht entstand in Kooperation mit der Hotelmarketing Gruppe und dem Haus Vincent, welches mich auf diesen Aufenthalt eingeladen hatte, wofür ich mich sehr herzlich bedanke! Dennoch entspricht dieser Bericht ausschließlich meiner eigenen Meinung und persönlichen Beurteilung. Meine Reise fand Ende August statt, einer Jahreszeit, in welcher es in der Tat in der Südsteiermark extrem ruhig und erholsam ist. Anders allerdings Anfang Oktober 2018, wenn vom 4. bis 7. das traditionelle Weinfest in Gamlitz stattfindet und der große Trubel einkehrt in die Weinregion der Südsteiermark! Aber beides hat seine Reize!
Noch nicht in die Steiermark (Styria), aber bald hoffentlich!
Enjoy!! 🙂