Ein Kurztrip in die Modestadt Mailand – 1st Day

Mailand

Ich bin der Meinung, dass man nur schwer einen Lifestyleblog über die Stadt Wien aus dem Blickwinkel der Modebranche schreiben kann, ohne in einer DER Modewiegen weltweit gewesen zu sein: daher lag ein Fashiontrip nach Mailand nahe! Ich kenne diese faszinierende Stadt schon seit vielen Jahren durch zahlreiche Besuche von Modemessen, Design Meetings und Boutiquen namhafter Fashion Brands, dennoch wollte ich meine Erinnerungen mit neuen und authentischen Erlebnissen auffrischen. Anbei ein kurzer Reisebericht zu Tag 1 mit zahlreichen (Mode)Tipps!

Mir ist bewußt, dass dieser Stadt der Ruf einer eher „häßlichen“ Industriestadt vorauseilt und ich Mailand – aufgrund meiner Jahre in der Modebranche – aus anderen und viel positiveren Augen sehe. Laßt euch daher von einem etwas anderen „Milano“ inspirieren und für ein paar Augenblicke in die Fashionszene dieser Stadt eintauchen! 

Ich habe meinen 2-tägigen Kurztrip bewußt nach sehr unterschiedlichen „Mode- und Lifestyleeindrücken“ zu dieser Stadt unterteilt, um für alle entsprechende Empfehlungen parat zu haben. Am Tag 1 meiner Reise entführe ich euch ins wahre Herz dieser Modestadt: in die teuren und chicen Luxusboutiquen beginnend beim Mailänder Dom und der weltberühmten Galleria!

Ich selbst kenne diese Boutiquen noch aus meiner Modezeit. Verantwortlich für die neuen Damen- und Accessoireskollektionen zusammen mit meinen damaligen Lizenzpartnern nutzten wir jede Gelegenheit, um auch die Kollektionen der wichtigsten Mitbewerber anzusehen, um Inspirationen für unsere eigenen zu gewinnen. Beim „Competitor Shopping“, wie wir dies gerne nannten, sahen wir uns nicht nur die Qualität der Stoffe und Lederarten, sondern auch ihre Verarbeitung und die eingesetzten Modefarben an und schenkten dem Visual Merchandising genauso wie dem Shop Concept und der Auslagengestaltung unsere Aufmerksamkeit.

Die berühmte Mailänder Galleria Vittorio Emanuele II, in der sich in der Mitte übrigens der älteste Prada Store der Welt mit sehenswerter historischer Ladeneinrichtung befindet, ist eine überdachte Einkaufsgalerie aus dem 19. Jh. Sie besticht durch ihre berühmt gewordene 47m hohe Glaskuppel über dem 8-eckigen Zentrum, seine einzigartige Architektur sowie die einheitlich gestalteten Fassaden der Nobelboutiquen und Restaurants. Sie beherbergt (anders als früher) heute fast nur noch Luxusmarken wie Louis Vuitton, Armani, Gucci, Prada, Tod’s, aber auch Swarovski und Chanel „coming soon…..“ sowie die weltberühmte Bar Campari, in welcher einst der Campari sowie später der Aperol Spritz erfunden wurden. Es lohnt sich einfach durchzuschlendern und die Galerie mit den zahlreichen Luxusvitrinen auf sich wirken zu lassen.

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Zu meiner eigenen Überraschung entdeckte ich dort – gleich über dem neuen Prada Store für Herrenmode – eine überaus moderne Variante meiner Mailänder Lieblingspasticceria Marchesi, gegründet 1824, welche ich aus der Via S. Maria alle Porta 11 kenne, wo ich schon so manchen Pantone als X-Mas Gift gekauft habe. Mich von den pastelligen Farben der Konfiserie und Inneneinrichtung eher an Ladurée in Paris erinnernd, stattete ich dieser Pasticceria & Cafeteria gleich einen Besuch ab und erfuhr, dass die Marke vor einigen Jahren von der Prada-Gruppe übernommen und modernisiert wurde. Je eine Dependance befindet sich heute in der Galleria als auch in der Via Monte Napoleone. Für mich ein Geheimtipp für süße Mitbringsel, da wirklich wunderschön verpackt!

Nach dem Spaziergang durch diese Einkaufsgalerie empfiehlt sich der Besuch des Emporio Armani Megastores in der Via Manzoni 31, in der sich seit einigen Jahren auch das Mailänder Armani Hotel befindet. Der Geschichte nach hatte sich Armani, als er ursprünglich als Auslagendekorateur und später als Herrenmodeeinkäufer für La Rinascente gearbeitet hat, als Ziel gesteckt, eines Tages selbst ein Kaufhaus zu besitzen. Daher beinhaltet dieser Emporio Armani Store nicht nur die gleichnamigen Mode- und Accessoireskollektionen, sondern auch andere und preiswertere Armani Marken, Armani Junior, Armani Libri, Armani Dolci, Armani Fiori, eine Sushibar sowie ein cooles Emporio Armani Caffé. Den Charakter eines Department Stores verleihen ihm aber die zentral gelegenen Rolltreppen, eigentlich unüblich für Boutiquen.

Da die Via Manzoni nicht unweit der Shoppingmeilen Via Della Spiga und Via Monte Napoleone liegt, trifft man hier auf die wahrscheinlich bestgekleideten Mailänder und die Luft prickelt förmlich nach Modetrends und Chic. Es überwiegen bei den um diese Zeit braun gebrannten Italienern die Anzugfarben Dunkelblau, Grau und Schwarz, die teuersten Lederschuhe und Uhren während die Damen (meist ebenfalls dunkel gekleidet) mit ihren neuesten Taschen und Highheels beeindrucken. Daher empfiehlt sich hier ein kleiner Lunch im Armani Caffé, denn die Preise für Salate oder Pastagerichte sind hier absolut erschwinglich. 

Wenn man noch nie das Armani Hotel von innen gesehen hat, dann sollte man seinen abschließenden Cappuccino (oder Espresso) im obersten Stockwerk des Hotels zu sich nehmen. Das gehört zu einem Fashionday in Mailand einfach dazu. 7 Euro ist zwar ein stolzer Preis (v.a. wenn man bedenkt, dass man Italienweit einen solchen normalerweise um 1,50 Euro erhält), auch fehlt das sonst übliche „cuore“ im Milchschaum 🙁 denn Armani ist nun mal schlicht und nicht verschnörkselt. Dafür ist der Zucker mit „A“ gebrandet und man taucht für zwanzig Minuten in die Farbwelt von Armani ein (das gesamte Hotel ist angeblich mit Armani Casa ausgestattet) und wird mit einem traumhaften Blick auf den Mailänder Dom, Armanis Hotelemblem, belohnt. 

Zurück in der Junihitze der Stadt, solltet ihr als nächstes unbedingt die angrenzenden Modestrassen Via Della Spiga, Via Sant’Andrea, Via Monte Napoleone, etc. besuchen. Auch hier dominiert bei mir das „Window Shopping“, die Mode dieser Luxuslabels ist mir  tatsächlich zu teuer und zum Sales bin ich selten in der Stadt. Ich lasse mich viel lieber durch die Trends in den Shops und Schaufenstern inspirieren, tauche ein in deren Markenwelten und kaufe maximal ein kleines Accessoires wie Make-up Produkt oder Duft. Hin und da sind auch die Modeschmuckteile von Armani oder Max Mara erschwinglich. Zwei italienische Modemarken, welche ich euch allerdings empfehlen kann, sind Patrizia Pepe (gleich gegenüber des Emporio Armani Ladens) sowie Max & Co resp. Max Mara Weekend am Corso Vittorio Emanuele II am Heimweg ins Hotel.

Es empfiehlt sich also auch hier ein gemütlicher Spaziergang durch diese Strassen und von Zeit zu Zeit ein Besuch mancher Boutiquen. Anders als in Wien gibt es hier zwei riesige Todd’s Geschäfte für sie und ihn sowie einen Hogan Laden mit nicht allzu teuren Sneakers. Vom Interior Konzept her fast schon dekadent sind die beiden Dolce & Gabbana Stores in der Via Della Spiga 26, diese muß man alleine nur wegen der Einrichtung gesehen haben. Wenn man zwischendurch müde wird, sollte man unbedingt das Caffé Cova in der Via Monte Napoleone 8 besuchen, einer der ältesten Mailänder Pasticcerien aus dem Jahr 1817 und ebenfalls noch sehr traditionell geführt.

Wen absolute italienische Topqualität sowie die edle Verarbeitung von Cashmere in Kombination mit Seide und anderen Stoffen interessieren, dem empfehle ich den Besuch des neuen Flagship Stores von Brunello Cucinelli in der Via Monte Napoleone 27, welcher Anfang 2017 eröffnet wurde. Für mich an Qualität und Luxus kaum zu toppen, wenn auch für unsereins „nur fürs Auge“ gedacht. Die Boutique ist zudem sehr geschmackvoll eingerichtet und führt auch italienische Tablewear. Brunelli Cucinelli ist aber nicht nur für seine Cashmere Kollektionen und deren Topqualität berühmt geworden, sondern auch für sein nachhaltiges Engagement als Unternehmer und Erhalter von italienischem Kulturgut und Handwerkskunst. So fließen 20% der jährlichen Profite seiner Aktiengesellschaft in die Renovierung des Ortes Solomeo, Firmensitz des Unternehmens. Zudem bemüht er sich sehr um seine Lieferanten, circa 1000 Familienbetriebe rund um Solomeo, welche in Auftragsfertigung für alle Brunelli Cucinelli Produkte verantwortlich sind. Ganz besonders beeindruckt mich aber stets der hochwertig produzierte Imagekatalog sowie die geschmackvolle Zusammenstellung der fotografierten Outfits. 

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Nach diesem kleinen Exkurs und unserem ersten Shoppingtag in Mailand empfiehlt sich ein Abschluß-Aperitivo in der Campari(no) Bar in der Galleria. Zurück am Mailänder Dom, für mich nicht nur Wahrzeichen, sondern DER Inbegriff Mailands, nehme ich die – im wahrsten Sinne des Wortes – alte und traditionelle Bim zurück in mein Hotel.  Was in New York die gelb-orangenen Taxis und in London die roten Doppeldeckerbusse im (oft grauen) Straßenbild sind ist in Milano die gelbe gute alte Strassenbahn. Satt von den vielen kleinen Köstlichkeiten, welche zusammen mit dem „aperitivo“ serviert wurden, und müde von meinen ausgiebigen Spaziergängen über die holprigen Kopfsteinpflaster der Luxusmeilen gehe ich zeitig schlafen……..

P.S.: Neugierig geworden auf Tag 2 meiner Mailandreise? Unter „2nd Day meines Kurztrips in die Modestadt Mailandlest ihr wie meine Reise weiterging…

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2 Kommentare zu „Ein Kurztrip in die Modestadt Mailand – 1st Day

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