
Herbst in Vienna! Seit heute verwandelt die Vienna Design Week die Stadt Wien abermals in eine „city full of design“. Kommende Woche setzt dann die hochwertige Lifestyle und Interior Design Messe Design District 1010 noch eins drauf. Denn neben der Wiener Hofburg werden auch sämtliche Designgrätzeln, die Ateliers der Aussteller sowie etliche Innenhöfe und Plätze im ersten Bezirk mit interessanten Outdoor Installationen bespielt. Sie alle zeigen uns die neuesten Trends und Produktinnovationen für Lifestyle, Design und Handwerk. Zudem wird der Monat Oktober zu einem spannenden Ausstellungsmonat, denn gleich mehrere großartige Ausstellungen werden derzeit in Wiens größten Museen gezeigt. Bei so vielen Lifestyle-Tipps zu Kunst, Kultur und Design dürfen natürlich neue Geheimtipps zur Kulinarik nicht fehlen. Sie alle befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den Museen und sind besonders zum Frühstück einen Besuch von euch wert! Habt einen guten Start in den Herbst!
Folgendes solltet ihr im Monat Oktober in Wien nicht versäumen:
- Livingmesse Design District 1010
- Albrecht Dürer Ausstellung in der Albertina
- Richard Gerstl Ausstellung im Leopold Museum
- Frühstück bei Georg Öfferl
- Frühstück bei den Brüdern GEPP
- Herbstmarkt in der Ludwig Reiter Schuhmanufaktur
- Eröffnung: Caravaggio & Bernini im KHM
1.) Design District 1010 – Interior Design Messe
Nur noch wenige Tage, dann verwandelt der Design District 1010 bereits zum dritten Mal mit seiner hochwertigen Interior Design Messe den 1. Bezirk abermals in ein Eldorado aus Living, Lifestyle und Handwerkskunst. Vom 4. bis 6. Oktober 2019 wird die Drehscheibe hierfür die Wiener Hofburg mit über 300 (inter)nationalen Designermarken und Ausstellern sein. Aber auch außerhalb der Burg laden diverse Outdoor Installationen, mobile Showrooms als Glascubes sowie die Ateliers der Aussteller zu inspirierenden Design Walks durch Wiens Designgrätzeln ein, um aktuelle Design-Highlights und Produktneuheiten zu entdecken. Schon jetzt teasert ein bunter Kunstwürfel von Pop Art Künstler Andreas Reimann am Graben dieses Event an!
Mein persönlicher Lifestyle-Tipp ist ein Besuch des wunderschönen Innenhofs des Palais Harrach nicht weit von der Hofburg entfernt. Dort entstand bereits in 1994, mitten im Herzen von Wien, der Showroom von Christian L. Einwaller Architekten & Designers. Passend zum heurigen Thema „Die magischen Linien der Natur“ werden zusammen mit dem Gartengestalter „Begründer“ eine wohltuende Grünoase sowie ein ganzer Wald zu unserer Inspiration aufgebaut. Mit dieser einzigartigen Outdoor Design Installation sollen uns Städtern nicht nur der neue Sehnsuchtsort Wald, sondern sämtliche Facetten rund um die Materie Holz, Baumstämme, Fasern, Oberflächenmaterialien bis hin zu den Lebenslinien näher gebracht werden. Mitten in dieser grünen Wohlfühloase präsentiert der Designer Store dann neue Outdoor Möbeln der Marken Tribù und Giorgetti. Wenn das nicht verlockend klingt!?
Nur wenige Meter weiter – direkt am Michaelerplatz – lädt der Design District zu einem weiteren Highlight ein: ins Wiener Looshaus. Auch hier gewähren (inter)nationale Handwerksbetriebe einen kurzen Einblick in ihr traditionelles Handwerk, ihre Fertigungstechniken sowie ihre Produktneuheiten. Nachdem ich Handwerk liebe – nicht nur die großen traditionellen Wiener Betriebe aus der ehemaligen K&K Zeit, sondern vor allem die kleinen, neu entstandenen Manufakturen und Ateliers in Wiens Gassen – ist der Besuch ein absolutes „Must“!
Tickets bekommt ihr unter Design District, Wiener Hofburg, 1010 Wien
2.) Albrecht Dürer in der Albertina
So wie Der Kuss von Gustav Klimt für mich unzertrennlich mit dem Belvedere Museum verbunden ist, so sehr gehören Albrecht Dürer und die Albertina zusammen. Dennoch hat es seit 16 Jahren keine große Ausstellung zum bedeutendsten Renaissance Künstler nördlich der Alpen in diesem Hause mehr gegeben! Dabei ist das Albertina Museum in Wien Heimat zahlreicher weltweit bekannter Ikonen der Zeichnung, darunter Der Feldhase, Die betenden Hände und das Große Rasenstück.
Dank zahlreicher Leihgaben werden über 200 bedeutende Werke Albrecht Dürers – dazu selbst Neuerkenntnisse zum berühmten „Feldhasen“ auf einem weißen Blatt Zeichnungspapier im Atelier des Künstlers sitzend – präsentiert. 2021 jährt sich der Geburtstag Dürers bereits zum 550. Mal. Die Ausstellung wird zwar die kommenden Wochen überrannt werden (bereits am Eröffnungsabend war die Schlange endlos!), aber sie ist nun immerhin bis zum 6. Jänner 2020 zu sehen. Gezeigt werden seitens des Museums zeichnerische, druckgrafische sowie malerische Werke dieses Renaissance Genies.
Albertina, Albertinaplatz 1, 1010 Wien
3.) Richard Gerstl im Leopold Museum
Seit gestern abends steht auch das Leopold Museum Kopf. Zumindest aber zwei Gemälde! Denn das Museum zeigt erstmals nach 25 Jahren in unserem Lande wieder eine Richard Gerstl Ausstellung. Österreichs allererstem Expressionisten! Dabei paßt sie perfekt in dieses Haus, immerhin befinden sich von den zehn wichtigsten Werken des Künstlers sechs in der Sammlung der Leopolds. Das Museum zeigt dank einiger Leihgaben dabei Gerstls Oeuvre im Kontext zu seinen großen Vorbildern in Malerei und Kunst und umfaßt nicht nur zahlreiche beauftragte Porträts und Landschaftsmalerei. Letztere entstanden auf Sommerfrische mit der befreundeten Familie Schönberg. Sondern auch sehr viele Selbstporträts. Darunter auch von Van Gogh und Schiele.
Die Geschichte des relativ unbekannten Malers der Wiener Moderne ist leider – wie so oft – eine tragische. Bereits mit 25 Jahren nimmt er sich aufgrund einer unglücklichen Liebesaffäre mit Mathilde Schönberg das Leben, woraufhin sein Atelier komplett geräumt und seine Bilder in Kisten verpackt werden. Sie sollen 23 Jahre lang verschlossen bleiben ehe sie wiederentdeckt und die darin verborgene Kunst als große Neuentdeckung in der damaligen Presse gefeiert wird. Der eigentliche Durchbruch in seiner Bekanntheit gelang erst dank zweier großer Ausstellungen in Frankfurt und New York. Absolut sehenswert bis 20. Jänner 2020!
Leopold Museum, Museumsplatz 1, 1070 Wien
4.) NEU: Rendez-vous zum Frühstück bei Georg Öfferl
Bei so viel Kunst & Kultur im Oktober habe ich euch gleich zwei neue Frühstückstipps nicht unweit der Museen mitgebracht. Der erste Insidertipp führt euch in die neue Schaubackstube von Georg Öfferl in die Wollzeile 31. Noch nie habe ich das Bäckerhandwerk sowie Brot als Grundnahrungsmittel so sehr in Szene gesetzt gesehen! Vom Ursprung der natürlichen Zutaten über die Kunst des Bäckerhandwerks bis hin zu einem großen Angebot an kulinarischen Gerichten möchten Georg und Lukas mit ihrem neuen Konzept alle Facetten rund ums Brot hautnah erleb- und erfahrbar machen. Im Anschluß an die Verkaufsstelle, bei der man schon beim Anblick des frischen Sauerteigbrotes sowie des Gebäcks unweigerlich hängen bleibt und das Handy für ein Instagramfoto zückt (so weit ist es schon gekommen!), befinden sich die offene Schaubäckerei sowie ein kleines Café.
Derzeit werden zwar leider noch keine Reservierungen entgegengenommen, die Wartezeiten auf einen freien Tisch sind aber überschaubar. Die lange Schlange vor dem Shop sollte euch nicht abschrecken, die ist meistens dem Verkaufstresen für Brot „geschuldet“.
Täglich von 8.00 bis 12.00 Uhr könnt ihr euch zwischen den einzelnen Ausstellungen mit einem Frühstück bei Brot mit Charakter verwöhnen lassen. Die derzeitige Karte empfiehlt entweder ein Bäckerfrühstück (mit Biobrot, Handsemmel und Briocheknopf, dazu Schinken, Käse, Ei, Marmelade und Honig – alles Bio!) oder ein Gärtnerfrühstück (Biobrot und Weinbergspitz mit hausgemachtem Kichererbsen-Aufstrich, Kräuter & Gemüse sowie Granola mit Joghurt, ebenfalls wieder alles Bio!). Für den kleinen Appetit gäbe es das Süße Frühstück mit Cruffin und Briocheknopf sowie Butter, Marmelade und Honig, alles abermals ….! Ihr wißt schon!
Für ein herzhafteres Frühstück verspricht die Karte ganztags (!) diverse belegte Brote meist auf Madame Crousto. Ich selbst habe mich dieses Mal bei meinem Frühstück für ein Öfferl Kräuterbrot mit pochiertem Ei, Topfen und Honig entschieden und kann dieses wirklich nur empfehlen. Abgerundet wird das Frühstücksangebot von selbstgemachter Granola mit Joghurt respektive Porridge! Ich denke, es ist für jeden Geschmack von euch etwas dabei!
Georg Öfferl Schaubäckerei & Café, Wollzeile 31, 1010 Wien
5.) NEU: Frühstücken bei den Brüdern GEPP
Ein ähnliches Konzept wie Georg Öfferl mit seiner Schaubäckerei haben sich während einer Weltreise die drei Brüder GEPP im letzten Sommer ausgedacht und ebenfalls im September neu eröffnet. An ihrem neuen Wohlfühlplätzchen mit dem Namen Gustav Emil Paula Paula könnt ihr nicht nur einem richtigen Konditor in seiner Schaupatisserie über die Schulter blicken, sondern euch in einem chicen und stylischen Frisiersalon hübsch machen lassen und anschließend herrlichen Kaffee und kleine Gerichte genießen. Während mir Florian – der Coiffeur – bei einer Tasse Cappuccino von ihrer gemeinsamen Idee erzählt, denke ich die ganze Zeit, ich sehe Jude Law in die Augen! Eine gewisse Ähnlichkeit ist definitiv nicht abzustreiten.
Florian hatte nach 8 Jahren bei Strassl in Wien genauso das Bedürfnis, sich beruflich zu verändern wie seine Brüder Fabian (Zuckerbäcker bei Demel respektive Do & Co) und Franz-Ferdinand. Heute für das Café verantwortlich und früher in großen Konzernen tätig. Die Liebe zum Handwerk war den dreien schon früh in die Wiege gelegt worden, denn ihre Eltern führen eine Konditorei im Weinviertel. Nun haben sie mit einem Coiffeur-Café-Konditorei Konzept einen neuen Platz zum Wohlfühlen gleich ums Eck der großen Museen wie KHM, Leopold Museum oder Weltmuseum geschaffen. Ein perfekter Lifestyle-Tipp, um vor eurem Ausstellungsbesuch ein kleines Frühstück oder nach dem Museum einen Lunch zu konsumieren.
Die Karte ist in jeder Hinsicht sehr umfangreich. Und solltet ihr euch mal dem Fingerspitzengefühl von Stilist und Coiffeur Florian anvertrauen, dann könnt ihr entspannt euren Kaffee genießen und alle notwendigen Lebensmittel fürs Abendbrot direkt vor Ort einkaufen. Es gibt nicht nur eine große Auswahl an Mehlspeisen und Brot, sondern auch fertige Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft zum Mitnehmen.
Gustav Emil Paula Paula, Babenbergerstraße 7, 1010 Wien
6.) Ludwig Reiter Herbstmarkt
Am 11. und 12. Oktober 2019 findet wieder der beliebte Herbstmarkt bei Ludwig Reiter in Süßenbrunn statt. Ich habe den Markt selbst vor 2 Jahren besucht und war extrem begeistert. Im wunderschönen Ambiente des ehemaligen Gutshofs könnt ihr nicht nur günstig beim Ludwig Reiter Fabriksverkauf einkaufen, sondern auch bei vielen handwerklichen Betrieben schmökern. Zusätzlich gibt es immer etliche kleine Verkostungsstationen sowie eigene Fabriksführungen. Für mich ein ganz besonderes Highlight, von dem ich euch schon mal berichtet hatte -> Ludwig Reiter: Wiener Schuhmanufaktur seit 1885. Spannend wird sicherlich auch das angebotene Schuhpflegeseminar. Vor allem jetzt zu Herbstbeginn! Bei traumhaftem Wetter ein absoluter Insidertipp als Ausflug für die ganze Familie!
Öffnungszeiten: jeweils 10.00 bis 18.00 Uhr.
Ludwig Reiter Schuhmanufaktur, Gutshof Süssenbrunn, Weingartenallee 2, 1220 Wien
7.) Preview: Caravaggio & Bernini im KHM
Mitte Oktober startet eine weitere extrem bedeutende Ausstellung in Wien. Dieses Mal feiert das Kunsthistorische Museum DAS Barockspektakel des Herbstes und hat eigens den großen Meistern Caravaggio & Bernini eine eigene Website gewidmet. Diese ist extrem emotional aufgebaut und gibt mit neuen Videotechniken im wahrsten Sinne des Wortes tiefe Einblicke in einige große Kunstwerke vorab. Zusätzlich wurden für die Besucher/Innen eigene GIFs für Instagram und Facebook Stories entwickelt, um uns zu animieren auch fleißig rund um diese große Ausstellung zu posten.
Im Zentrum stehen dabei die bahnbrechenden Werke des Malers Michelangelo Merisi da Caravaggio sowie des Bildhauers Gian Lorenzo Bernini. Obwohl das KHM Wien den umfangreichsten und wertvollsten Bestand an Werken Caravaggios und seiner Nachfolger außerhalb Italiens besitzt, hat in Österreich bislang noch keine Ausstellung zu diesem Maler und seiner Zeit stattgefunden. Einzigartig ist ebenso, dass die beiden weltberühmten Protagonisten, die jeweils auf ihre Art stilbildend für die europäische Kunst des 17. Jahrhunderts waren, gemeinsam in einer Ausstellung vereint sind. Was sie verbindet, ist eine neue Aufmerksamkeit für die wirklichkeitsnahe Naturdarstellung und für das Pathos großer Gefühle. Die Entdeckung der menschlichen Regungen als theatralisches Anliegen des Barocks ist schließlich auch das zentrale Thema der Ausstellung.
Für diese Barockausstellung konnten mit zahlreichen Leihgaben aus internationalen Museen und privaten Sammlungen rund siebzig Meisterwerke römischer Malerei und Skulptur vereint werden. Neben Schlüsselwerken Caravaggios und Berninis zählen Guido Renis Bethlehemitischer Kindermord oder das erst 2011 wiederaufgetauchte Werk Maria Magdalena von Artemisia Gentileschi, der einzigen Künstlerin, die es in den Kreis der italienischen Meistermaler des frühen 17. Jahrhunderts geschafft hat, zu den Highlights der Schau. Die Ausstellung wird vom 15. Oktober 2019 bis zum 19. Jänner 2020 zu bestaunen sein. Sobald sie geöffnet hat, erzähle ich euch mehr dazu auf meinem Viennissima Facebook Account!
KHM, Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien