Das neue (aend). Der Name ist Konzept.

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Neues Restaurant von Fabian Günzel

Viel ist in den Medien und Gourmet Magazinen wie Falstaff oder A la Carte schon im Vorfeld berichtet worden. Der angebliche „Rebell“ und Gastronom des Jahres 2016, Fabian Günzel, hat im März sein allererstes Restaurant in Wien eröffnet. Dies auf sehr gehobenem Niveau, mit Top-Qualität und etwas anderem Konzept. Ich selbst kannte den Wahl-Wiener nur vom Hörensagen als er noch für das „Le Loft“ im Hotel Sofitel gearbeitet und zwei Hauben erkocht hatte. Durch die Medienberichterstattung war ich neugierig auf dieses neue Luxusrestaurant geworden, welches nicht nur besondere Kulinarik, beste Zutaten (regional wie international), sondern vor allem ein ganz spezielles Interior Konzept versprochen hatte. Einfach, puristisch, aufs Wesentliche reduziert sollte es sein. An einem Tag, der für den Besuch neuer Interior Design Stores in Wien reserviert war, um Inspirationen für Viennissima zu sammeln, entschied ich das neue (aend) sowie sein Mittagsmenü zu testen!

Eines vorweg! Ich wurde nicht enttäuscht. Der Gast mitten im Geschehen, das Servicepersonal mitten unter den Gästen. Dies wird durch eine offene Schauküche inmitten des neuen Restaurants (aend) ermöglicht, wodurch jeder Restaurantgast von seinem Sitzplatz aus Fabian Günzel und seinem Team „förmlich auf die Finger schauen könnte“. Ich selbst tat es nicht. Mein Lunch war ein Überraschungsmenü und so sollte es auch sein. Dennoch neugierig wie ich war, war ich vielmehr mit den Besonderheiten des Lokals selbst beschäftigt.

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Copyrights © Viennissima
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Wie ihr vielleicht wißt, setze ich Top-Kulinarik bei Restaurants auf diesem Niveau voraus. Zusätzlich fühle ich mich erst richtig wohl, wenn Service und Atmosphäre passen. Dies triff im neuen (aend) auf alle Fälle zu. Die Einrichtung ist in der Tat sehr minimalistisch. Graue Wände, cleane, kantig wirkende Möbel, ein stimmiges, sehr reduziertes Lichtkonzept, wenig bis kaum Dekoration. Auch auf den Tischen findet man bei der Platzzuweisung nur das Menü in einem schwarzen Mini-Kuvert versteckt sowie Wassergläser. Alles Weitere, was man zum Essen braucht, entnimmt man einer integrierten Minibestecklade, welche reichlich befüllt ist. Weingläser bringt der Sommelier. Übrigens niemand Geringerer als Simon Schubert, gleichsam auch Restaurantleiter im (aend).

Das neue (aend) verbindet, was zusammengehört. Der Name ist Konzept.

Trotz der minimalistischen Dekoration wirkte das Restaurant dennoch nicht ungemütlich auf mich. Dies ist wahrscheinlich dem eingesetzten Holz sowie der offenen Küche als verbindendes Element geschuldet. Zudem war der Restaurantleiter ganz besonders um mich bemüht und ich mit dem Entdecken meines Mittagsmenüs beschäftigt. Fabian Günzels puristischer Ansatz zieht sich auch in der Kulinarik durch. Er setzt auch hier auf reduzierte Küche, sehr unkonventionell und ohne Show, sprich auch hier ohne Dekoration oder sonstigem Schnick Schnack auf dem Teller. Angeboten werden mittags wie abends ausschließlich Menüs mit der Idee:

Ein Menü. Viele Gänge. Ein Gang. Wenige Zutaten.

Dabei sollen stets zwei Elemente (oder Zutaten) zu einem Geschmackserlebnis verbunden werden. Langer Rede, kurzer Sinn: um 39,- Euro erhielt ich zum Einstieg eigens fürs (aend) gebackenes Joseph Brot mit aufgeschlagener Butter sowie einen Gruß aus der Küche. Das Menü selbst war folgender Maßen zusammengestellt (im Museum würde man sagen „kuratiert“ 😉 )

  • Gebratene Lauchterrine, mit Madeira / Perrigord Trüffel Sauce
  • Gebratene Rotbarbe mit Spinat, Macadamianuss und Thaicurry
  • Zitrus mit Erdbeer und Sesam

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Ich selbst bin ja eher abends für ein Menü zu haben, aber die Portionen waren groß genug, um nicht hungrig in den Nachmittag zu starten und klein genug, um nicht übersättigt zu sein und noch genügend Lust auf Nachspeise und Kaffee zu haben. Ich fand das finale Kuratieren der Speisen sehr gelungen und war besonders vom Fischgericht angetan! So zart gebraten, dass er schon auf der Zunge zerging. Zu meinem obligaten abschließenden Cappuccino erhielt ich schließlich einen weiteren, dieses Mal süßen und handgemachten Gruß aus der Küche auf absichtlich zerbrochenem Geschirr. Eine sehr witzige Idee wie ich fand. Die Teller stammen von Keramikerin Petra Lindenbauer, welche auch das Steirereck im Stadtpark, das wunderschöne Wiesergut in Hinterglemm sowie das Palais Coburg ausstattet.

Nachdem ich mir einen super positiven Eindruck zum (aend) verschafft und das aktuelle A la Carte durchgeblättert hatte, setzte ich meinen Designtag mit dem Erkunden neuer Interior Stores fort. Meine aktuellen Shopping-Tipps zu neuen Home Accessories, welche ich an diesem Nachmittag schließlich gefunden habe, könnt ihr hier nachlesen. Ich wünsche euch viel Spaß dabei und stattet unbedingt dem neuen (aend) mal einen persönlichen Besuch ab! 

(aend) Restaurant, Mollardgasse 76, 1060 (Nähe U4 Station Margaretengürtel)

  • Mittagsmenü: 39,– Euro (exkl. Wein)
  • Abendmenü groß: 120,– Euro (exkl. Wein)
  • Abendmenü klein: 99,– Euro (exkl. Wein)

P.S.: Nicht überrascht sein! Die Rechnung kommt als „charmanter Stilbruch“ in einer Wiener Mannerschnitten-Dose!

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