
Mein absoluter Lieblingsmonat in Wien, der Wonnemonat Mai bricht an! Was ich am Mai so liebe? Normalerweise fühlt sich die Luft erstmals so richtig frühsommerlich an, alles blüht und duftet, im Volksgarten erstrahlen wieder die Rosen in voller Pracht und die Stadt pulsiert ob der Wiener Festwochen und des Life Balls anders als sonst. Dieses Mal waren wir zumindest wetterbedingt schon sehr vom April verwöhnt! Dennoch ist das Mai-Programm noch dichter an Events, Konzerten (sei es der Wiener Symphoniker oder der Philharmoniker) sowie zahlreichen Sonderausstellungen zu Jubiläen in 2018. Es war also nicht einfach meine Top-7 Lifestyle-Tipps für Mai auszuwählen. Es wird ein Monat voller Kunst, Kulinarik, Design und Musiiiiik!
Folgendes solltet ihr im Monat Mai in Wien nicht versäumen:
- Sonderausstellung der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten
- Sonderausstellung der Klimt Villa zum Themenjahr 2018
- Eröffnung der Wiener Festwochen am Rathausplatz
- Wiener Genuss-Festival im Stadtpark
- Design Days in Schloss Grafenegg
- 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur im MAK
- Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker in Schloss Schönbrunn
1.) „Ewig schön“ – Sonderausstellung 300 Jahre Augarten Porzellan
Anlässlich des 300-Jahr-Jubiläums zur Wiener Porzellankunst und -tradition feiert die Augarten Porzellanmanufaktur bis 13. Oktober 2018 ihre Gründung im Jahre 1718. In einem Gartenhaus Nahe Rossau experimentierte damals eine Künstlergruppe mit dem neuen Material aus China unter der Leitung eines Herren namens Du Paquier. Schließlich ging die Manufaktur 1744 unter Maria Theresia in kaiserlichen Besitz über. Die Sonderausstellung zeigt die Entwicklung der Anfänge als chinesische und europäische Formen noch aufeinander trafen, den Einfluss des Spätbarocks sowie des Biedermeiers bis hin zu den Entwürfen der Wiener Werkstätte unter Josef Hoffmann. Schließlich runden moderne Designentwürfe für eine zeitgemäße Tafelkultur das Ausstellungsangebot ab.
In kleinen Glasvitrinen mit hilfreichen Informationsblättern für alle Besucher werden etwa 250 Exponate an Figurinen, Tafelporzellan und Dekorgegenständen aus dem Porzellan Museum selbst sowie privaten und öffentlichen Sammlungen gezeigt. Gleichzeitig zur Ausstellungseröffnung wurde ein gleichnamiges Buch aufgelegt. Ich selbst würde euch empfehlen, den Tag mit einem kaiserlichen Frühstück im Café & Restaurant Augarten zu beginnen und eine Führung durch die Manufaktur zu buchen. Dabei könnt ihr hautnahe die einzelnen und mit viel Liebe ins Detail versehenen Schritte dieser kostbaren Wiener Handwerkskunst miterleben. Den Abschluss würde aus meiner Sicht dann der Besuch des Museums zu „300 Jahre Wiener Porzellan“ bilden.
Manufakturführungen und Museum: Montag bis Donnerstag um 10.15 und 11.30 Uhr um 14,– Euro pro Person (ohne Voranmeldung). Weitere Informationen zu Zeiten und Tickets findet ihr direkt auf der Website von Augarten Porzellan.
Augarten Porzellanmanufaktur, Obere Augartenstraße 1, 1020 Wien
2.) Klimt Villa: Ausstellung zu „Klimt lost“
Gerade in Wien scheint Gustav Klimt im Jubiläumsjahr zu 100 Jahre Wiener Moderne, in dem auch seinem 100. Todestag gedacht wird, allgegenwärtig. Zahlreiche Museen ehren Klimt mit Kunstevents, Ausstellungen und sogar einem eigenen Theaterstück zu seiner Muse, Emile Flöge. Ich hatte darüber bereits berichtet. Was jedoch oft in Vergessenheit gerät, ist die Tatsache, was im Zusammenhang mit seinen Werken und seinem Leben im Laufe der Jahrzehnte verloren gegangen ist. Daher widmet die Klimt Villa dem großen Meister in seinem allerletzten Atelier ab 5. Mai 2018 eine interessante Sonderausstellung zu jenen Bildern sowie seinen Beziehungen zu Mäzenen und Sammlern, welche abhanden gekommen sind.
Viele seiner Kunstsammler und Förderer wurden verfolgt, beraubt, vertrieben oder ermordet. Ein Teil von Klimts Werken ging verloren, verbrannte und verschwand spurlos. Der Rest seiner Werke hängt heute vielfach in Museen. Die Sonderausstellung stellt daher die Frage nach dem Umgang mit dem Verlust, der weit über einzelne Kunstwerke hinausgeht und präsentiert einige Protagonisten von damals wie von heute respektive seine verlorenen Bilder aus einem neuen Blickwinkel. Eine Ausstellung, auf dich ich mich persönlich schon sehr, sehr freue!
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag (resp. an Feiertagen): 10 bis 18 Uhr
Klimt Villa, Feldmühlgasse 11, 1130 Wien
3.) Wiener Festwocheneröffnung
Am 11. Mai 2018 laden die Wiener Festwochen auch dieses Jahr wieder zur Eröffnung auf den Wiener Rathausplatz mit einem Gratiskonzert ein! Und wie jedes Jahr wird es auch heuer eine Verbindung zum Wienerischen Lied geben mit einigen „verwandten“ Stilen wie dem Blues, Jazz, Rap und Folk. Musikalisch-literarische „Blumen“ sollen am Eröffnungsabend wie Liebeserklärungen von der Bühne des Rathausplatzes ins ganze Land getragen werden und gleichzeitig für das so typisch „Wienerische“ stehen. Das musikalische Gerüst dazu bildet Ernst Molden zusammen mit einer Reihe an Musiker/Innen wie Alma, Voodoo Jürgens, Mira Lu Kovacs, Willi Resetarits, Gerald Votova und einige andere. Beginn ist um 21.20 Uhr nach Einbruch der Dunkelheit. Mein persönlicher Tipp: rechtzeitig da sein und ein gutes Platzerl sichern. Das gesamte Programm zu den Wiener Festwochen 2018 findet ihr auf der Festwochen Webseite!
4.) Wiener Kulinarikfestival im Stadtpark
Achtung an alle Läufer! Vom 11. bis 13. Mai 2018 kann im Wiener Stadtpark nicht gejoggt werden, findet doch das schon traditionelle Genuss-Festival statt und verwandelt den Park in Wiens größten Delikatessenladen. An die 200 ländliche Produzenten und Manufakturen aus allen Bundesländern laden zum Verkosten, Gustieren und natürlich Kaufen edelster Leckereien aus Österreich ein. Sei es würziger Bergkäse aus Vorarlberg, Waldviertler Mohnspezialitäten oder Safran aus der Wachau, Nockberger Zirbenwürste oder Weinbergschnecken aus Wien. Mein Freund und ich lieben es, uns durchzukosten und am Ende die besten und für uns seltensten Delikatessen einzukaufen.
Öffnungszeiten: Freitag 11 bis 21 Uhr, Samstag 10 bis 21 Uhr und am Sonntag, dem Muttertag 10 bis 17 Uhr. Weitere Informationen zu Ausstellern, etc. findet ihr auf dieser Website: Genuss-Festival Wiener Stadtpark.
5.) Design Days Grafenegg
Ein Termin, den ihr euch unbedingt vormerken solltet und zudem eine nette Idee für einen Muttertagsausflug wäre, sind die diesjährigen Design Days vom 11. bis 13. Mai 2018 in Schloss Grafenegg. Der Schlosspark sowie die Reitschule verwandeln sich mit über 100 (inter)nationalen Ausstellern zur perfekten Location für neue Trends bei Outdoor, Interior und Design. So könnt ihr euch als Besucher zahlreiche Ideen und Inspirationen rund um kreative Gartengestaltung und Gartenmöbeln holen sowie Handwerksbetrieben und Manufakturen bei ihrem kreativen Schaffen im Schloss zusehen. Für zahlreiches Kinder- und Rahmenprogramm am Samstag und Sonntag ist ebenfalls gesorgt sowie für kulinarische Highlights aus der Region. Natürlich inklusive dem Verkosten regionaler Weine. Ich selbst bin ganz in der Nähe des Schlossparks aufgewachsen, liebe den Park sowie das Schloss und finde es eine geniale Idee, in diesem Ambiente „Design den richtigen Rahmen zu geben.“
Öffnungszeiten: Freitag und Samstag jeweils von 10 bis 20 Uhr, Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Der Besuch ist mit Eintritt!
Design Days Grafenegg, Grafenegg 10, 3485 Grafenegg
6.) MAK: „300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur“
Ebenfalls zu Ehren des 300-jährigen Bestehens der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten widmet das MAK vom 16. Mai bis 23. September 2018 dieser traditionellen Wiener Handwerkskunst eine eigene Ausstellung. Denn seit den Gründungsjahren bewahrt das MAK den Nachlass der ab 1744 kaiserlich geführten, 1864 geschlossenen und 1923 wiedereröffneten Porzellanmanufaktur und widmet sich der Erforschung des Porzellans. So gibt der Manufakturnachlass einen sehr schönen Überblick über 150 Jahre Porzellanherstellung in Wien. Die Wiener Porzellanproduktion deckte in den damaligen Jahren ein breites keramisches Spektrum ab: von Tafelservice und Vasen über Porzellanskulpturen, Miniaturen, Porzellanmalereien bis hin zu großformatigen Porzellanbildern, primär mit Blumenstillleben.
Im Zuge dieser Forschungsarbeit entdeckte das MAK wertvolle und noch unveröffentlichte, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Porzellanherstellung. Diese beziehen sich auf die beiden Hauptwerke der Wiener Porzellanmanufaktur, wie dem Porzellanzimmer aus dem Brünner Palais Dubsky sowie dem Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl. Besonders das „Dubsky-Zimmer“ repräsentiert eines der ersten Zimmerausstattungen mit europäischem Porzellan. Thematisch passend zur Ausstellung erscheint die Publikation 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur, herausgegeben von Christoph Thun-Hohenstein und Rainald Franz, welche ihr zeitnahe im MAK Design Shop erwerben könnt. Eine sicherlich sehr interessante Ausstellung! Auch hier würde ich euch ihren Besuch unbedingt in Verbindung mit dem herrlichen MAK Restaurant, dem Salonplafond, empfehlen. Sei es zum Lunch, Aperitivo im Garten oder zum Dinner auf der schattigen Dachterrasse.
Es gibt übrigens an ausgewählten Tagen auch Kombi-Führungen mit der Sonderausstellung im Porzellanmuseum Augarten zu 24,– Euro pro Person.
MAK, Stubenring 5, 1010 Wien
7.) Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker
Am 31. Mai 2018 um 20.30 Uhr „schenkt das Orchester der Wiener Philharmoniker allen, die Musik lieben, ein Konzert“ . So heißt es auf der Website der berühmten Philharmoniker. Wann immer ich am letzten Mai-Wochenende in Wien bin, sehe ich mir mit Freunden dieses einzigartige Erlebnis mitten im Schlosspark von Schönbrunn an. Zudem freut es mich besonders, die Philharmoniker live und aus nächster Nähe zu hören. Die Bühne ist heuer schon zum zweiten Mal direkt vor dem Schloss aufgebaut, also in umgekehrter Richtung als sonst. Das diesjährige Programm steht ganz unter dem Motto „Eine italienische Nacht“ und widmet sich ausgewählten Werken aus dem Opern- und Ballettrepertoire italienischer sowie russischer Komponisten. Den Taktstock schwingt dieses Jahr der russische Dirigent Valery Gergiev und Stargast Anna Netrebko verführt (hoffentlich) das Publikum mit Arien von Giacomo Puccini, Francesco Cilea und Ruggero Leoncavallo.
Mein ganz persönlicher Tipp ist es, rechtzeitig da zu sein (es gibt sogar kleine Ständchen zur Verpflegung und mit Getränken) und zu beachten, dass der Zugang nur über das Hitziger sowie das Meidlinger Tor möglich ist! Ich selbst werde im wahrsten Sinne des Wortes eine „Notte Italiana“ erleben und mit Abwesenheit glänzen, bin ich doch dieses Mal zeitgleich mit Kunstliebhabern des Belvedere in Mailand. Aber ich werde versuchen, zumindest die ORF Übertragung zu sehen.
Weitere Details findet ihr auf der Webpage der Wiener Philharmoniker.
Ich hoffe, es ist unter all‘ den Lifestyle-Tipps für Mai auch für euch etwas dabei und wüsche euch eine frühsommerliche Zeit in Wien!