
Die Schulferien nahen und nicht jede Familie wird diese auf Österreichs Ski- und Snowboardpisten verbringen. Da bietet sich doch ein Wientag für Mamas & Kids so richtig an, zudem es fürs Frühjahr neue Schulkleidung zu kaufen gilt, die Halbjahreszeugnisse belohnt werden wollen und Wien auch kulinarisch wie kulturell für Groß und Klein immer wieder einen Tagesausflug wert ist. Auf die Idee dazu gebracht hatte mich Olivia vom Mamablog „More is Now“. Sie meinte eines Tages, du schreibst immer gerne über Lifestyle-Tipps in Wien, hättest du da nicht einmal ein paar Empfehlungen zu Lifestyle-Shopping in Concept Stores oder Kinderboutiquen kombiniert mit einem ganz besonderen Kulturtip, der auch den Kindern Spaß machen könnte? Nachdem ich liebend gerne für meine eigenen Patenkinder ein spezielles Wienprogramm für einen gemeinsamen Tag erstelle, war es gar nicht so schwer, ein paar aktuelle Shopping-Tipps zu finden!
Wenn ihr also gerne – so wie Olivia mit ihren Kids – shoppen geht, um sowohl euch etwas Hübsches zu schenken als auch die Kinder neu einzukleiden, dann hätte ich folgende Wien Shopping-Tipps für Mamas & Kids. Gepaart mit dem wohl derzeit interessantesten Museum Wiens sowie einigen kulinarischen Ideen für die kleine Jause!
„Vollpension“, 1040 Wien
Starten würde ich diesen Wientag mit einem Frühstück in der Vollpension im 4. Bezirk. Der von den Betreibern/Innen selbst so liebevoll genannte Mehr-Generationenbetrieb wird auch sicherlich den Kids gefallen, denn die Räumlichkeiten sind ganz in der Atmosphäre der 60-iger Jahre gestaltet und erinnern stark an die Ferien bei den Großeltern auf dem Land. Eigentlich berühmt geworden für Kaffee & Kuchen nach Omas Hausrezept wäre die Alternative, die Vollpension für eine späte Nachmittagsjause nach dem Shoppen und dem Museumsbesuch einzuplanen.
In der Vollpension überzeugen jedenfalls nicht nur die kleinen, feinen Gerichte, welche auf Omas bunt zusammen gewürfeltem Geschirr zubereitet und serviert werden, sondern auch die liebevoll gesammelten „alten Dinge“. Plötzlich findet man wieder Gefallen am alten Transistorradio, den längst aus der Mode gekommenen Lampen, Fauteuils, Tischen und den antiken Porzellanfiguren.
Bestellt und bezahlt wird mittels Selbstbedienung direkt am Tresen, das Essen zumindest von den Omas charmant persönlich serviert. Wenn’s beim Frühstück bleibt, dann kann man zwischen mehreren Frühstück-Variationen wählen. So gibt es Opa Pikant wie Xunde Tant‘ (vegetarisch), Siasse Oma, oder für 2 Personen Die Erbschleicher. Damit kann der Tag schon mal gut beginnen.
Vollpension, Schleifmühlgasse 16, 1040 Wien
Kleiderzimmer, 1040 Wien
Gleich in Fußnähe zur Vollpension liegt mein Shopping-Tipp für die Mamas. Aber Achtung bei der Tagesplanung, das Kleiderzimmer öffnet seit Neuestem erst ab 12 Uhr!
Da ich von vielen Müttern weiß, dass Shoppen mit Kids in Wien ziemlich anstrengend sein kann, ist sicherlich ein Besuch im Concept Store Kleiderzimmer von Barbara Lukas ein wahrer Geheimtipp. Denn dort wird nicht nur durch die sehr persönliche und überhaupt nicht aufdringliche Note bei der Beratung durch Barbara das Einkaufen für alle Mütter ein wahres Erlebnis, sondern auch dank der eigenen Spielecke, der Kritzelwand sowie der Familienumkleidekabine für die Kids. Während die Kinder durch das gut sortierte (teilweise sogar Vintage)Spielzeug und die vielen Malsachen abgelenkt sind, können sich die Mamas von Barbara durch die Kollektion führen lassen. Diese ist aus liebevoll zusammengestellten Einzelteilen namhafter Marken wie beispielsweise Drykorn, Closed oder Repeat ein gelungener Mix & Match für eine sehr unkomplizierte, zeitlose und gut kombinierbar Mode.
Letztere bezeichnet Barbara gerne von „hoch elegant bis sportlich chic“ und hat stets einen Touch von Skandinavien. Zudem liegt es ihr sehr am Herzen Lieblingsstücke zu verkaufen und die Kundin fast schon wie eine Freundin oder gute Bekannte zu beraten. Auch die Atmosphäre des Shops selbst erinnert eher an ein privates Wohnzimmer zum Shoppen als an eine Boutique im klassischen Sinne. So befinden sich dort die ehemaligen Vintage Designermöbel ihres Großvaters genauso wie eine auf „Will-haben“ erstandene Ledercouch. Der Lieblingsplatz auch vieler Väter wie mir Barbara verriet. Nicht nur wegen der Gemütlichkeit und Abgeschiedenheit vom eigentlichen Store, sondern wegen der offerierten Getränke und des Kaffees.
Die Fashion Labels werden meist auf den Messen in Salzburg, München oder Berlin eingekauft und zu einem Großteil in Mitteleuropa produziert. Die Liebe zur Nachhaltigkeit zeigt sich aber nicht nur in der Herstellung der präsentierten Mode, sondern auch in den Papiertragetaschen, welche aus gelesenen Zeitungen in einem Sozialprojekt produziert werden. In London hätten sie schon IT-Status, so cool sehen diese aus. Wenn es dann ans Zahlen geht, wollen die Kids meist den Store (oder besser gesagt die Spielecke) nicht mehr verlassen. Da zieht nur das Versprechen, dass es in den nächsten Geschäften nun um Kindermode geht!
Kleiderzimmer, Margaretenstraße 39, 1040 Wien
Carrousel Kids, 1010 Wien
Wenn man diesen Kinderladen in der Spiegelgasse betritt, hat man im ersten Moment den Eindruck, irgendwo in Paris zu sein! Nicht nur die eher gedeckte Farbpalette sowie die sanften Materialien der Kollektionen, sondern auch die Boutique an sich haben etwas sehr Französisches. Wahrscheinlich durch den alten Fliesenboden, eine bewußt nicht verputzte Ziegelwand, antike Metallfenster sowie die Art des Merchandisings. Dabei führt Carrousel Kids auch belgische, italienische, spanische und jüngst auch japanische Modelabels. Besonders letztere überzeugen durch Simplicity. Ausgesucht werden sie sehr sorgfältig von den beiden Besitzerinnen, Alexandria und ihrer Schwester Christina, auf Kindermodemessen wie der Pitti Bimbo in Florenz oder der Playtime in Paris sowie in Designer Showrooms direkt.
Alle Labels zeichnet aber folgendes aus:
- der Respekt vor Kindern und Jugendlichen als Geschöpfe mit ihren ganz eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen
- angenehmer Tragekomfort selbst beim Herumtollen und Spielen sowie kein Kratzen auf der Haut (die besten und kritischten Testpersonen hierfür sind die Kinder der beiden Boutique-Besitzerinnen selbst)
- äußerst weiche Stoffe und Materialien sowie bestes Leder bei Schuhen „handmade in Italy“
- viel Cashmere, Merinowolle und Naturmaterialien im Winter, vorwiegend Leinen und Baumwolle im Sommer
- eher gedeckte Erdtöne und Naturfarben (das Kind nicht die Kleidung sollte im Vordergrund stehen)
- ein Maximum an Fair Trade Produkten und Marken
- „contemporary fashion„, nicht zu konservativ, nicht zu chic oder süß, eher „casual streetwear“ und sportlich
Die Boutique gibt es bereits seit 4 Jahren. Wer einmal von der Produktqualität und Farbwelt überzeugt ist, kann der Kinder Lieblingsteile jederzeit auch online im Webshop nachbestellen. Denn viele Kids lieben ihre Carrousel-Teile so sehr, dass sie diese gerne wieder haben möchten. Besonders viel Wert legen die Mütter auf die fachkundige Beratung, gerne empfohlen werden passende Outfits keck kombiniert. Einige Kollektionsteile werden für Carrousel Kids sogar extra gefertigt, in den gewünschten Farben sowie Materialien. Auf jeden Fall sollte für alle etwas Passendes dabei sein, für Babies genauso wie für Kinder und Jugendliche und sogar für die Mamas. Denn die Boutique führt auch Damenmodeteile! Ebenso hochwertige Bettwäsche, Spielsachen und sogar Faschingskostüme.
Carrousel Kids, Spiegelgasse, 1010 Wien
Das Weltmuseum (Kulturtipp)
Ganz in der Nähe, in einem Trakt der Wiener Hofburg, befindet sich das im Herbst wiedereröffnete Weltmuseum, vormals Völkerkundemuseum. Ich war damals bei der Eröffnung dabei und schwerstens beeindruckt -> „Ein Weltmuseum für eine Stadt von Welt!“. Die derzeitige Schausammlung lädt förmlich ein, egal ob Groß oder Klein, auf Weltreise zu allen 5 Kontinenten zu gehen. Sie besteht aus 14 unterschiedlich kuratierten Sälen, welche sich ähnlich einer Perlenkette Raum für Raum inhaltlich aneinanderreihen. Dennoch hat jeder einzelne Saal seine ganz besondere Geschichte, die sich in den einzelnen Schaukästen widerspiegelt.
Am lukrativsten für die Kids finde ich allerdings das umfangreiche Kinderprogramm, welches derzeit jeden Freitag angeboten wird. Alleine derzeit finden unter dem Namen „KaleidosKids“ folgende Workshops statt (ein Auszug):
Für Kids von 3 – 6 Jahren
- Reise mit uns in die Südsee: eine spannende Reise in die Vergangenheit zu den Inselbewohnern von Hawai, Australien oder Neuseeland
- Reise auf der Seidenstraße: über die Faszination für Seide sowie diverseste Seidenprodukte
- Märchen aus Bali: das Wiederentdecken alter indonesischer Märchen anhand erhalten gebliebener Zeichnungen
Für Kids von 7 – 12 Jahren
- Des Kaisers neue Kleider: entlang der Geschichte von Hans Christian Andersen über des Kaisers neue Gewänder entdecken die Kinder edle und bunte Kleider aus Mexiko und Äthiopien
- Mit Farben spricht die Welt: eine Reise zu den nordamerikanischen Indianern und ihrer Herrstellungsweisen von Naturfarben
- Körperschmuck – eine Weltreise: nach einer kurzen Reise durchs Weltmuseum und dem Körperschmuck verschiedenster Völker und Kulturen, können die Kinder ihren eigenen Schmuck basteln
Genaue Details zu den Workshopzeiten, Kosten sowie dem aktuellen Museumsprogramm entnehmt ihr direkt der Website des Weltmuseums. Prinzipiell ist der Museumseintritt für Kinder und Jugendliche frei, die Workshops kostenpflichtig. Achtung: Mittwochs ist das Museum geschlossen!
Café und Bistro im Weltmuseum
Egal ob für den Hunger zwischendurch, eine süße Jause oder einen Lunch, das Bistro mitten in der wunderschönen und imperialen Säulenhalle des Weltmuseums ist ein imposanter Ort für eine kleine Stärkung. Die Speisekarte bietet nicht nur österreichische, feine Gerichte bis hin zum Apfelstrudel an, sondern auch international, leicht asiatisch angehauchte. Ich selbst war jedenfalls kulinarisch sehr begeistert! Abschließend lohnt sich noch ein Besuch im Museumsshop. Dort gibt es nicht nur spezielles Spielzeug, sondern auch Kinderbücher rund um die Welt und Sachbücher für die Größeren.
Me in Wien, 1020 Wien
Diese neue Kindermodemarke aus Wien habe ich letzten Herbst erstmals auf der Blickfang im MAK kennengelernt und mich von den besonderen Designs und der Schnittführung beeindrucken lassen. Schließlich eröffneten mit Anfang Dezember die beiden Markengründerinnen, Maria und Esther, im 2. Bezirk ihr eigenes Atelier mit Showroom und Kinderboutique. Die beiden, deren Anfangsbuchstaben M und E auch die Namensgeber für „Me“ waren, sind eigentlich als gelernte Architektin und Politologin Quereinsteigerinnen in die Modebranche. Dank ihrer Kids – oder sagen wir lieber – durch ihre Ansprüche nach bequemer, hautverträglicher Kinderkleidung, aus deren Lieblingsteilen sie nicht allzu schnell herauswachsen wollen, starteten die beiden in 2016 mit ihrer allerersten Kollektion. Rasch wurde diese auch von anderen Wiener Kinderboutiquen geordert und verkauft, unter anderem auch von Carrousel Kids.
In ihrem eigenen Atelier entstehen fortan nun alle Designs und Prints. Letztere werden mittels Siebdruck noch selbst gedruckt. Die Kollektionsteile werden derzeit alle ausschließlich von einem integrativen Wiener Betrieb gefertigt und stellen somit „100% made in Vienna“ dar. Neben sozialer Produktion liegen den beiden auch Fair Trade Stoffe (vorwiegend aus Italien, den Niederlanden und Deutschland) am Herzen, die Kindermode selbst begeistert durch:
- reine Regionalität
- bequem und komfortable Kinderteile für Mädchen und Buben von 4 Jahren bis Teeniegröße inklusive X-Large Size
- witzig geschnittene Oversize-Größen mit dem Vorteil, dass die Teile bis zu 2 Jahre (respektive 4 Saisonen) passen
- hohe Hautverträglichkeit der Stoffe und kein Kratzen
- einer fast schon CI-gerechten Colour Range von Schwarz über Grau bis Nude und Creme mit saisonalen Farbakzenten wie aktuell Rosa, Pink und Mint
- eindeutig wiedererkennbare Key Pieces wie Culotte (Hose), Fledermaus Shirts und Sweaters sowie ganz spezielle Tops
- unisex Schnitte
Wie schon bei der Boutique Carrosusel Kids sind auch Marias und Esthers Kinder die besten Tester und größten Kritiker im konstruktiven Sinne. Sowie die kleinen Stars bei den hauseigenen Fotoshootings. In wenigen Wochen soll nun die neue Webpage sowie ein eigener Online Shop online gehen! Nachdem die beiden Mütter sich auch um ihre Kids kümmern müssen, beachtet bitte die genauen Öffnungszeiten. Gerne können auch Termine via telefonischer Voranmeldung individuell vereinbart werden. Für mich ein interessantes neues Kinderlabel, das ganz besonders durch lokales Wiener Kunsthandwerk besticht.
Me in Wien, Große Sperlgasse 10, 1020 Wien
Mina und Lola, 1180 Wien
Wer es lieber farbenprächtiger und bunter möchte, hat mit dem ebenfalls erst letzten Herbst im 18. Bezirk eröffneten Concept Store Mina und Lola eine neue Shoppingadresse. Mit viel Liebe – ebenfalls die Bedürfnisse ihrer eigenen Kinder berücksichtigend – wählt Ulli, die Shopbesitzerin, auf diversen Messen das Sortiment für ihren Store aus. Eben von der Ordermesse, der Playtime in Paris, zurückgekehrt, ist Ulli der Meinung „Farbe darf sein, ganz besonders bei Kindern!“. So bevorzugt sie kleine, feine (neue) Labels mit sehr guter Qualität und hohem Tragekomfort, welche ebenfalls noch in eigenen Werkstätten gefertigt werden. Die Sachen sollen den Kindern schließlich Freude bereiten, bequem und nicht nur chic sein. Namensgeber zum Store waren übrigens Ullis Kinder. Mina steht eigentlich für ihren Sohn Benjamin, welcher als Kleinkind immer Mina zu sich selber sagte, weil er Benjamin nicht aussprechen konnte. Lola für ihre kleine Tochter.
Neben der Kindermode für Buben und Mädchen von 2 – 12 Jahren ergänzen Interior Teile wie Teppiche, Körbe, Polster, babyfreundlicher Schmuck, Kinderspielsachen sowie Home Accessoires das Sortiment. Die komplette Ware wird ebenfalls über Webshop angeboten. Ziel des Stores ist es allerdings auch das Warenangebot für die Mütter noch weiter auszubauen.
Mina und Lola, Kutschkergasse 44, 1180 Wien
Ich hoffe, ihr findet unter all‘ meinen Vorschlägen ein paar Wien Shopping-Tipps für Mamas & Kids für euren eigenen Wientag und wünsche euch ein „Happy Shopping“! Ich selbst habe übrigens ein wunderschönes Geburtstagsgeschenk für mein 4-jähriges Patenkind gefunden – ihr dürft raten, in welcher Boutique ich „schwach“ geworden bin!?
Meine Liebe,
toller Beitrag! Also die Vollpension ist bei mir auch schon seit einigen Wochen in der Pipeline für einen Blogpost ;-). Bei den Kinderboutiquen kenne ich das Me in Wien noch gar nicht. Und das Weltmuseum hat sich bisher auch vor mir versteckt. Wir sind immer im MQ Kindermuseum, Naturhistorischem Museum oder im Technischen Museum. Das Weltmuseum sieht toll aus. Da werden wir demnächst hingehen. Vielen Dank für den Tipp! Die Fotos sind übrigens auch alle sehr gelungen! Top!
Liebe Grüße
Verena
Liebe Verena, das freut mich sehr! Das Me in Wien ist tatsächlich noch ganz neu und sogar ein eigenes Label, nicht nur eine Mini-Boutique im 2. Bezirk. Und ja, das Weltmuseum mit den Kinder Workshops „KaleidosKids“ ist ein absoluter Geheimtipp. Für mich – gleich nach dem KHM – mein liebstes Museum, also auch perfekt für Erwachsene!
Wünsche euch eine schöne Ferienwoche!
LG, Birgit