Lifestyle-Shopping & einzigartige Handwerkskunst

Handwerkskunst

Ihr seid noch auf der Suche nach „last minute“ Geschenkideen? Ich war zwar dieses Jahr definitiv später dran als sonst, meine Weihnachtsgeschenke zu besorgen, aber letztendlich bin ich sehr glücklich, was ich alles so an Handwerkskunst entdeckt habe. Obwohl wir uns innerhalb der Familie und unter Freunden vermehrt gemeinsam Zeit und wieder mehr Aufmerksamkeit schenken, finde ich es einfach wunderschön, zumindest nach kleinen Geschenken zu suchen und diese liebevoll zu verpacken. Letzteres hat etwas sehr Besinnliches an sich und ich genieße diese Stunden bei guter Weihnachtsmusik sehr. Heuer sind es durchwegs handwerklich hergestellte kleine Präsente wie Porzellan von feinedinge*, mundgeblasene Christbaumkugeln, kuschelige Winterdecken für meine Patenkinder und per Hand geschöpftes Papier. Für mich übrigens die sinnlichste Entdeckung aller, denn ich liebe dieses weiche Papier mit Tinte zu beschreiben. Und was gibt es Schöneres als zu Weihnachten wieder persönliche Glückwünsche zu schreiben anstatt via WhatsApp zu versenden?

feinedinge * – Wiener Porzellanmanufaktur

Ein wahre Augenweide – nicht nur zur Weihnachtszeit – sind stets die großen und wirklich liebevoll dekorierten Auslagen der Wiener Porzellanmanufaktur feinedinge*. Wie uns der Name verrät ist die präsentierte Ware mindestens genauso exquisit und besonders. Denn Sandra Haischberger fertigt die einzigartigen Porzellanteile mit großer Leidenschaft und viel Liebe ins Detail in ihrem kleinen Atelier neben dem Verkaufsshowroom an. Dabei wird jedes einzelne feinedinge*-Produkt in Gipsform gegossen, retouchiert und anschließend rohgebrannt, geschliffen und nach dem Glasieren zum zweiten Mal gebrannt. Die wunderschönen Dekore werden mittels Transferdruck auf die Objekte aufgebracht und abermals bei großer Hitze eingebrannt. Das Einzigartige? Für Sandra stehen bei allen Porzellanentwürfen stets minimales Design, hohe Funktionalität, zarte Farbtöne sowie schlichte, reduzierte Formen im Vordergrund. 

Danach wird in ihrem Laden jedes einzelne Porzellanteil im wahrsten Sinne des Wortes in Szene gesetzt! Dadurch empfiehlt sich feinedinge* nicht nur als Geheimtipp für ganz besondere X-Mas Geschenke aus Ton oder Glas, sondern auch zur Inspiration dafür wie ihr euren Festtisch dekorieren könntet. Kleine Details, ausgefallene Dekoteile (wie in diesem Jahr die Pfauenfedern) machen oft schon einen großen Unterschied!

feinedinge *, Margaretenstraße 35, 1040 Wien

Comploj Glaswerkstätte

Dank feinedinge* habe ich bereits letztes Weihnachten die ausgefallenen und per Mund geblasenen Christbaumkugeln aus Glas von Robert Comploj entdeckt, welche in zarten Farben passend im ganzen Laden zum Wiener Porzellan dekoriert waren. Mittlerweile hat Robert Comploj, der Meister der Glaskunst wie er in Insiderkreisen gerne genannt wird, ein eigenes Atelier mit Verkaufsfläche in Wien Neubau. Das Handwerk der Glasbläserei hatte Robert bei den ganz Großen dieser Welt, bei den Glasmeistern von Murano, erlernt. Aus alten venezianischen Techniken verbunden mit reduziertem Design entstehen heute in seiner Glashütte einzigartige und individuelle Glasdesigns wie Vasen, kleine Schalen, welche auch als Teelichter verwendet werden könnten, Dekoelemente und eben die mittlerweile – ob ihres Designs – berühmten Weihnachtskugeln. Letztere nennt Robert in Erinnerung an seine Lehrjahre in Nordamerika „Ornament“. Sowie die Amerikaner ihren Christbaumschmuck nennen.

Bekannt geworden ist Robert in der Glasbläserszene durch seine innovativen Fertigungstechniken, den neuen, oft sehr bunten Farben sowie seinen Mut zum Experimentieren mit Form und Struktur des Glases. Die Idee zu den Christbaumkugeln kam ihm als Antwort auf den vielen Kitsch zur Weihnachtszeit. Seine Kugeln seien so farbneutral, dass man sie auch übers Jahr dekorieren könnte. Nachdem es auch wunderschöne taupe Kugeln gibt (ihr erinnert euch noch: meine Lieblingsfarbe!), werden wohl einige Kugeln ihren Weg auch in mein Wohnzimmer finden! 

Comploj Glashütte, Westbahnstraße 8, 1070 Wien

Heimweh – Interior Design

Passend zur kalten Winterzeit fände ich auch die kuscheligen, in Vorarlberg gefertigten Wolldecken der Marke David Fussenegger eine sehr nette Geschenkidee, auch für die Kleinen in der Familie. Die Kollektion an Heimtextilien umfasst nebst Decken auch Bettüberwürfe, Zierkissen und Kimonos und wird aus reiner Baumwolle produziert. Die Designs sind oft sehr ausgefallen und kreativ, denn sie werden nach neuesten Webtechniken angefertigt. Und dies mit großem Erfolg. Im September wurde der Concept Store Heimweh um einiges in einem Loft-ähnlichen Atelier vergrößert und führt nun auch ganz besondere Möbelstücke und Home Accessories

So umfasst das Produktsortiment heute auch Spielsachen, Schreibwaren bis hin zu Geschenkpapier und Glückwunschkarten sowie Küchenutensilien und die angesprochenen Accessoires. Wenn ihr also besonderes Geschirr und kunstvolle Gläser für euren Festtagstisch oder einfach nur neue Ziergegenstände und Weihnachtsschmuck zum Dekorieren sucht, dann werdet ihr bestimmt im Heimweh fündig. Mir persönlich gefällt im neuen Verkaufsshowroom besonders die geschmackvoll dekorierte Warenpräsentation, die einzelnen Themenbereiche sowie die harmonisch aufeinander abgestimmten Farbthemen.

HeimwehWiedner Hauptstrasse 81, 1050 Wien

Atelier Allure Schmuckstücke

Solltet ihr für Weihnachten ein sehr ausgefallenes und kostbares Geschenk suchen, dann empfehle ich euch einen Besuch bei Schmuckdesigner Thomas Hauser in seinem außergewöhnlichen Designatelier. In einem alten Salettl in einem wunderschönen Garten im 8. Bezirk designt und fertigt er sehr exquisite Schmuckstücke wie Ringe, Armreifen, Kettchen oder Manschettenknöpfe. Bei eurem Besuch könnt ihr – ähnlich wie in der Mode – einerseits aus einer exklusiven Prêt-à-porter Kollektion mit limitierten Kleineditionen auswählen oder euch vom Haut Couturier euren eigenen Ring kreieren lassen. Dabei ist es Thomas Hauser, welcher viele Jahre in Paris und New York gelebt hat und von den Großen der Schmuckbranche lernen durfte, sehr wichtig, die Hand der Beschenkten vorher zu kennen. Dies könnte auch über Fotos erfolgen, wenn der Ring eine Überraschung sein sollte. Denn für ihn ist „Schmuck gegenständlicher Ausdruck von Persönlichkeit.“ Dabei soll der Ring schließlich perfekt zur zukünftigen Trägerin passen und ihre eigenen Vorstellungen dieses Schmuckstücks mit den Ideen des Designers, seinen Materialien und Fertigkeiten harmonieren.

Als leidenschaftlicher Anhänger von Handwerkskunst verkörpert Thomas Hauser sowohl als Designer den kreativen Part als auch als Handwerker die finale Kreation des Schmuckstücks. Dabei ist ihm die Funktionalität genauso wichtig wie das Design selbst. „Es ist die Orchestrierung handwerklicher und gestalterischer Möglichkeiten und Fertigkeiten, die mich bei meiner Arbeit fasziniert. Der Dialog zwischen Material und Form, in die es gebracht wird,“ verrät mir Thomas Hauser bei meinem eigenen Besuch in seinem Schmuckatelier und Designstudio, über welches ich euch in einem gesonderten Manufakturporträt bald mehr erzählen werde. So einzigartig seine Schmuckstücke sind, so unique ist auch sein selbst entwickeltes Edelmetall Niellium mit sinnlicher anthrazitgrauer Anmutung. Es besteht aus 87% Edelmetallen, ist wunderbar mit Edelsteinen und anderen Materialien kombinierbar und macht die Ringe wirklich zu Unikaten! 

Atelier AllureFeldgasse 10, 1080 Wien (nur gegen Voranmeldung!)

Eliv Rosenkranz Papiermanufaktur

Könnt ihr euch noch daran erinnern, wann ihr das letzte Mal eine per Hand geschriebene Glückwunschkarte oder einen Brief versendet habt? Vor einigen Monaten stieß ich per Zufall (oder nicht) auf das Instagram Account namens Eliv Rosenkranz und verliebte mich sofort in ihr handgeschöpftes Papier in diesen wundervoll dezenten Farben. Kurz vor Weihnachten besuchte ich schließlich Claudia Vollnhofer, die kreative Designerin hinter dem Künstlernamen, persönlich in ihrem kleinen Atelier südlich von Wien. Ich bin heute noch ganz fasziniert wie einfach man eigentlich selbst Papier produzieren könnte, denn Claudia erzählte mir – neugierig wie ich war – alle noch so kleinen Details.

Während sie in den Anfangszeiten noch Altpapier wiederverwertete, indem sie es in kleine Stückchen riss und in Wasser auflöste, verwendet sie mittlerweile nur noch besondere Baumwolle, um auch die Farbe Off-White erzielen oder das Papier mit Letter Press bedrucken zu können. Heute arbeitet sie sehr professionell mit der Pulpe (= Papiermasse), eigens angefertigten Schöpfrahmen und einer Presse. Vom ersten Handgriff bis zum fertig getrockneten Papier vergehen oft bis zu 2 Tage. Danach kann das Papier mit Füllfeder wunderbar beschrieben werden, ohne dass die Tinte zerrinnt. Für Kalligrafie-Liebhaber ein wahres Paradies! Ich selbst liebe nicht nur die zarten Farben, sondern auch die weiche Haptik und die ausgefransten Ränder des Papiers. Es ist eine wahre Freude in schöner Schreibschrift wieder persönliche Weihnachtsgrüße zu formulieren, Geschenkanhänger für die Weihnachtspäckchen mit Namen zu beschriften und unter den Weihnachtsbaum zu legen. Digitale Glückwünsche waren gestern!

Kurzfristig bietet Claudia auch Kärtchen mit Weihnachtsmotiven an, welche ihr noch rasch über ihren Webshop bestellen könntet. Im kommenden Jahr soll es dann zu sämtlichen Anlässen – nebst dem neutralen Papier – auch diverse Glückwunschkarten mit entsprechenden Motiven geben. 

Eliv Rosenkranz Website

NEU: Hannes Roether Fashionboutique

Wenn ihr zufällig im Dezember im Pop-up Restaurant des Taubenkobels in der alten Remise der Badener Bahn diniert, dann werden euch die besonderen Schürzen der Burschen im Service auffallen. Sie sind aus strapazierfähigem, dicht gewebten Stoff, dem sogenannten Deutschleder, erinnern an die früheren Arbeiter der Lokalbahn und wurden eigens von Hannes Roether passend zum Konzept des Lokvogels designt.

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Naturmaterialien, reduzierte Schnitte und dezente Farbtöne zeichnen die Mode des deutschen Designers aus. Nach vielen internationalen Verkaufsstellen, davon vier in München, hat er sich nun einen kleinen Traum in der für ihn so wunderschönen Stadt Wien erfüllt und vor einigen Wochen seinen ersten Laden eröffnet. Nicht unweit der berühmten Saint Charles Apotheke. So interessant die Kollektion ist, so einzigartig ist das Interior Design der Boutique selbst. Passend zu den Naturmaterialien der Modekollektion besticht die Verkaufsfläche durch eine „rohe, ehrliche, ungekünstelte und offene Raumatmosphäre“ wie Hannes Roether sie im Gespräch selbst beschreibt. Geflammtes Holz als Gestaltungselement kommt ebenso vor wie teils rohe Ziegelwände und alte Lampen aus den 80iger Jahren. Besonders charmant finde ich persönlich die „bestrickten“ Kleiderbügel mit feinen Lederbändchen als kleines und sehr wertschätzendes Detail zur Präsentation der Kollektion.

Während die Herrenteile sehr maskulin wirken (robuste Materialien treffen auf super weiche Merinowolle und teils nahtlosen Strick), wirken die Damenteile etwas sinnlicher, dank dezent hellerer Farben, feineren Stoffen sowie schönen Prints. Nebst vielen Einzelteilen, die sich sehr gut miteinander kombinieren und zu neuen Outfit zusammenstellen lassen, überwiegt auch hier der teilweise nahtlos und rundgestrickte Strickpart. Produziert wird in Europa. Vieles sogar noch in Bayern selbst. Das wäre doch auch eine nette Geschenkidee?

Hannes RoetherGumpendorfer Straße 28, 1060 Wien 

2 Kommentare zu „Lifestyle-Shopping & einzigartige Handwerkskunst

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