
Nachdem sich im Monat September viel um Mode und Shopping in trendigen Wiener Boutiquen gedreht hat, habe ich euch für Oktober eher Lifestyle-Tipps rund um Design und Interior zusammengestellt. Die Vienna Design Week verwandelt gleich zu Monatsbeginn die Stadt Wien in eine „City of Design“. Ein Bemühen, das um eine weitere und neue Designmesse in der Wiener Hofburg ergänzt wird. Anläßlich der Design Week finden zahlreiche Events, Designer Talks und Ausstellungen statt. Besonders glitzernd wird unser Zuhause im Herbst dank der Lancierung der zweiten Home Collection von Atelier Swarovski! Ich war exklusiv beim Designer Talk eingeladen und verrate euch schon nähere Details….. Abgerundet werden meine Monatstipps durch zwei meiner absoluten Lieblingslokale für einen guten Start in den Herbst!
Folgendes solltet ihr im Monat Oktober in Wien nicht versäumen:
- Frühstück in der „Vollpension“
- Vienna Design Week
- Neue Atelier Swarovski Home Collection Präsentation
- Neue Interior Messe „Design District 1010“ in der Hofburg
- Sämtliche Sonderausstellungen zum 300. Geburtstag von Maria Theresia
- Maria Theresia Ausstellung Augarten Porzellanmanufaktur
- Vergrößerung der Bar „Zum Schwarzen Kameel“
1.) Frühstück in der „Vollpension“
Wer sich im Sommer gerne an die früheren Sommerferien bei den Großeltern erinnert hat und noch einmal in die Atmosphäre der 60-iger Jahre eintauchen möchte, dem empfehle ich einen Besuch in der Vollpension im 4. Bezirk. Eigentlich berühmt geworden für Kaffee & Kuchen nach Omas Hausrezept würde ich euch dort ein Frühstück empfehlen. Besonders an etwas regnerischen oder kühleren Herbsttagen ist es schön, drinnen inmitten des alten Mobiliars zu sitzen, welches man von früher her noch kennt. In der Vollpension überzeugen nicht nur die kleinen, feinen Gerichte, welche auf Omas bunt zusammen gewürfeltem Geschirr zubereitet und serviert werden, sondern auch die liebevoll gesammelten „alten Dinge“. Plötzlich findet man wieder Gefallen am alten Transistorradio, den längst aus der Mode gekommenen Lampen, Fauteuils, Tischen und Porzellanfiguren und denkt mit Wehmut an die Frage, warum man selbst früher vieles weggeschmissen hat.
Bestellt und bezahlt wird mittels Selbstbedienung direkt am Tresen, das Essen zumindest von den Omas charmant direkt serviert, um Getränke kümmert man sich selbst. Und wenn mal was vergessen wird oder ein Hoppala passiert, fällt es leicht, es mit einem Schmunzeln zu negieren, wenn die gerade diensthabenden Omas darauf verweisen, man sei ein Generationenbetrieb, wo nicht alles reibungslos verläuft. Ich kann euch die Vollpension nur empfehlen, man fühlt sich dort sehr „wie bei Oma und Opa zuhause“ und in die gute alte Zeit zurückversetzt. Der ideale Start in einen Oktobertag!
Vollpension, Schleifmühlgasse 16, 1040 Wien
2.) Vienna Design Week
Ganz anderes Design als die Vollpension zeigt bereits zum 11. Mal die Vienna Design Week vom 29. September bis 8. Oktober 2017, Österreichs größtes Designfestival. Mit über 100 Veranstaltungen, Ausstellungen, Installationen, Führungen und zahlreichen Design Talks verwandelt die Wiener Designwoche die City in Zusammenarbeit mit Wiener Museen, produzierenden Betrieben und Designern aus aller Welt zu einem spannenden Schauplatz. Im wahrsten Sinne des Wortes ein „Schauraum“ für Design! Bei dem von Lilli Hollein kuratierten Event stehen die Entstehungs- und Produktionsprozesse sowie experimentelles Arbeiten vor Ort im Fokus des Festivalkonzepts. Design ist dabei mehr als das gestaltete Objekt und veranschaulicht wie grundlegend Design unsere materielle Kultur, unseren Alltag und unsere Warenwelt prägt. Ebenso wie Lebensstil und Mode. Kurzum: unser gesamtes ästhetisches Empfinden.
Die „Passionswege“ sind neben dem heurigen Schwerpunkt auf den 15. Bezirk sowie das Gastland Rumänien, das eigentliche Herzstück der Vienna Design Week. Sechs ausgewählte Designer aus dem In- und Ausland sind eingeladen, experimentell und spielerisch mit Wiener Geschäftslokalen oder Traditionsbetrieben zusammenzuarbeiten. Somit werden lokale Produktionsstätten wiederentdeckt und belebt. Die Resultate dieser Zusammenarbeit können bei einer Tour durch die Betriebe besichtigt werden.
3.) Atelier Swarovski Home Collection
Das Programm sowie die Anzahl teilnehmender österreichischer Traditions- und Designbetriebe ist so umfangreich, dass es schwerfällt, entsprechende Tipps zu geben. Einen Überblick erhält ihr im Vienna Design Week Guide 2017. Ich selbst würde euch besonders die Präsentation der „Exponate der Atelier Swarovski Home Collection“ im Swarovski Kristallwelten Store im 1. Bezirk ans Herz legen! Bei einem exklusiven und von Swarovski organisierten Designer Talk im Vorfeld der Design Week durfte ich die beiden Designer Aldo Bakker und Kim Thomé schon mal persönlich kennenlernen und ihre Kollektionen entdecken.
Aldo Bakker ist eigentlich gelernter Silberschmied und für sein preisgekröntes Möbel- und Produktdesign bekannt. „Die neuen Stücke können als Weiterentwicklung der „Crystal Vase“ gesehen werden, einem früheren Design, das ich für Atelier Swarovski Home entworfen hatte. Sie zeichnen sich durch ihre ambivalente Natur aus, beziehen sich aber durch ihre Formensprache aufeinander und bilden ganz klar eine Familie“ – so der Designer persönlich. Kim Thomé hingegen ist für seine Designstücke zwischen Installation und Objekt mit spielerischen, grafischen Elementen bekannt und designte das erste Mal für die Atelier Swarovski Wohnaccessoires.
Letzteres wurde übrigens von Nadja Swarovski bereits in 2006 als eigenständige Marke lanciert. Es sollte ein innovatives Label des Hauses Swarovski werden, das auf visionäre Weise verschiedenste Designdisziplinen vereint und Kooperationen mit bedeutenden und hochkarätigen Designern unserer Zeit ermöglicht. Der Facettenreichtum des Kristalls steht dabei im Vordergrund! Zu entdecken gibt es die neue Home Collection täglich zwischen 29. September und 7. Oktober 2017 im Kristallwelten Store Wien.
Swarovski Kristallwelten Store, Kärntner Strasse 24, 1010 Wien
4.) „Design District 1010“ Wiener Hofburg
Fast zeitlich parallel findet erstmals vom 6. bis 8. Oktober 2017 eine neuartige Designmesse in der Wiener Hofburg statt, welche den ersten Bezirk ebenfalls in eine außergewöhnliche Designerlebniswelt verwandeln möchte. Die Hofburg Vienna selbst fungiert dabei mit über 80 Ausstellern und Marken auf 5.000 m2 als Drehscheibe dieses „Design Showrooms“ namhafter nationaler und internationaler Topmarken aus den Bereichen Design, Interieur, Lifestyle, Technik & HIFI, Kunst und Accessoires. Zu entdecken gibt es Design aus sämtlichen Facetten, von puristisch bis klassisch ist alles dabei. Teil dieses einzigartigen Showrooms sind neben den imperialen Räumlichkeiten der Wiener Hofburg zudem 43 Wiener Innenstadtgeschäfte, daher der Name Design District 1010. Die Geschäfte sind als eine Art Messe-Satelliten zu verstehen, will das Projekt doch weit über die Mauern der Hofburg hinaus strahlen und den ganzen 1. Bezirk zu einem großen Designparcours machen. Ich bin gespannt!
5.) Maria Theresia Jubiläums-Ausstellungen
Ich möchte euch ja kein schlechtes Gewissen einreden, aber für alle, welche die Jubiläumsausstellungen noch nicht besucht haben, sie laufen nur noch bis Ende November. Die größte Sonderausstellung anlässlich des 300. Geburtstages von Maria Theresia beleuchtet Leben und Werk der „Kaiserin“ und findet noch bis 29. November 2017 an gleich vier Standorten in Wien und Niederösterreich statt. Maria Theresia war nicht nur Monarchin, einer der einflußreichsten Herrscherinnen Europas, Mutter, Kunstsammlerin, sondern vor allem eine sehr starke Frau. Sie wurde schon sehr bald nach ihrem Tod als eine der herausragendsten Persönlichkeiten des Hauses Habsburg zu einem Mythos. Die Ausstellung „300 Jahre Maria Theresia: Strategin – Mutter – Reformerin“ – in Kooperation zwischen der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H und dem Kunsthistorischen Museum Wien – wirft einen facettenreichen Blick auf die Licht- und Schattenseiten der Regentin. Leben, Familie und politisches Werk werden ebenso beleuchtet wie ihr Nachleben hinterfragt.
Das Schloss Belvedere wiederum nimmt den 300. Geburtstag zum Anlass, den Bezug Maria Theresias zur bildenden Kunst zu beleuchten. Durch ihr sehr progressives Kunstverständnis kommen während der Ausstellung „Maria Theresia und die Kunst“ oft sehr spannende Details ans Tageslicht. Gezeigt werden Kunstgenres der damaligen Zeit wie Porträtmalerei und -plastik (welche vor allem der Repräsentation des Kaiserhauses dienten), allegorische Gemälde und Deckenfresken sowie Landschaftsmalerei und Skulpturen. Die Ausstellung ist noch bis 5. November 2017 im Unteren Belvedere zu sehen und läßt sich anschließend mit einem herrlichen Herbstspaziergang im Schlosspark verbinden!
6.) Maria Theresia Sonderausstellung Wiener Augarten Porzellanmanufaktur
Ein ganz andere Sonderausstellung widmet derzeit noch bis 14. Oktober 2017 die Augarten Porzellanmanufaktur der bedeutenden Herrscherin, denn Maria Theresia war zudem sehr kunst- und kulturaffin sowie eine Liebhaberin kulinarischer Genüsse. Die 1744 ziemlich heruntergewirtschaftete Porzellanmanufaktur Wiens wurde unter Maria Theresia zu einem kaiserlich-königlichen Unternehmen, was die Manufaktur mit einem Service grüner Blumen in schwarzer Pinselzeichnung für die Ausstattung eines kaiserlichen Jagdschlosses würdigte. Dieses Dekor wurde schließlich so berühmt und beliebt, dass es heute noch zu den erfolgreichsten der Porzellanmanufaktur Augarten zählt. Anläßlich des 300. Geburtstages erfindet die Manufaktur das damals sehr gewagte Dekor unter dem Namen Maria 2.0 – das Graue sowie Theresia 2.0 – das Türkise neu! Zudem zeigt die Ausstellung viele für die damalige Zeit sehr beliebte Figurinen des Kaiserhauses. Wer es zeitlich verbinden kann, unbedingt eine Führung durch die Porzellanmanufaktur mitmachen, ein beeindruckendes Erlebnis, über das ich euch in einem eigenen Blogpost berichten werde.
7.) Aperitivo in der Bar „Zum Schwarzen Kameel“
Nach so vielen Erlebnissen und Eindrücken an einem Oktobertag mit Ausstellungen, Designmessen und/oder Shopping bietet sich zum Ausklang – ganz nach italienischer Tradition – ein Aperitivo in der Bar „Zum Schwarzen Kameel“ an. Letztere wurde im Sommer klanglos und fast schon heimlich vergrößert und so originalgetreu nachgebaut (ein besonderer Blick sei auf die Wandfliesen gelegt!), dass man den Eindruck hat, die Bar sei schon immer so groß gewesen. Endlich gibt es kein Ringen mehr um die wenigen Steh- respektive Sitzplätze von früher. Sehr großzügige und zahlreiche Sitzgelegenheiten sorgen nun für Schwarzes Kameel-Feeling „open end“! Besonders an den Adventssamstagen und zu Neujahr werden wir noch dankbar dafür sein 😉 . Unverändert köstlich hingegen die berühmten Schwarzen Kameel Brötchen und andere kleine Imbisse sowie die reichhaltige Karte an Getränken und Spirituosen. Happy October!
Bar „Zum Schwarzen Kameel“, Bognergasse 5, 1010 Wien